Nach fast 50 Jahren Punkkonzerten, Partynächten und Openairfestivals ist es Zeit für ein Make-Over. Dachte sich das Label Dr. Martens und liess namhafte Designer ihren Kultstiefeln einen neuen Look verpassen.
Es gibt Modeerscheinungen, die tauchen alle Jahre wieder aus der Versenkung auf. Batikprints, Plateauschuhe oder Schulterpolster zum Beispiel. Dabei wünscht man sich eigentlich, von dem einen oder anderen Jojo-It-Piece, dass das Ding am besten irgendwo in einer Ecke verrotten sollte. Dann gibt es aber auch Kultobjekte, die seit Jahren nicht mehr aus unseren Strassen wegzudenken sind. Hätte man das dem britischen Label Dr. Martens 1960 prophezeit, als sie am 1. April ihr erstes Paar Stiefel produzierten – sie hätten es als schlechten Scherz bezeichnet. Doch tatsächlich sorgt ihr Werk auch fast 50 Jahre später noch immer für Furore in der sonst so kurzlebigen Modeszene. Die coolen Boots wurden anfänglich zwar hauptsächlich auf Docks und Baustellen getragen, schafften den Sprung aber in Windeseile weit über die Füsse von Englands Arbeiterklasse hinaus. Ein richtiger Hype um die klassischen Dr. Martens begann spätestens, als Skinheads, Punks und Mods die derben Treter zu ihrem ständigen Begleiter ernannten. Bis heute gelten die Schuhe mit den berühmten gelben Nähten als Symbol von Unabhängigkeit und Revolution. Zelebriert wurde das vor allem durch legendäre Bands wie The Who, die Sex Pistols, The Clash, The Cure, No Doubt oder die Red Hot Chili Peppers. Doch nicht nur auf der Bühne rocken die Stiefel gewaltig, auch It-Girls und Fashion-Ikonen trippeln aktuell auffällig oft in den Boots vor den Paparazzi herum. Supermodel Agyness Deyn ist ohne ihre Docs privat immer seltener anzutreffen, Designerbuddy Henry Holland nahm die Kultschuhe gar in seine Kollektion auf und Englands Darling Daisy Lowe hat sich – nix da, Gänseblümchen – gleich den Job als Kampagnengirl der Marke unter den Nagel gerissen.
Designer Docs
Nach einer so langen Erfolgsgeschichte ist es höchste Zeit, das Phänomen Docs mal kräftig zu feiern. Dachte sich auch das Label selbst und nahm sich ein Vorbild an einer anderen Ikone – Curt Cobain. Der färbte seine Lieblingstreter nämlich regelmässig selbst und kreierte seinen ganz eigenen Look. Deshalb rekrutierte Dr. Martens namhafte Designer und liess sie je ein Paar der kirschroten Originalstiefel verschönern. Von Heatherette über Jimmy Choo bis Vivienne Westwood – sie alle steuerten euphorisch ihre Eigeninterpretation bei. Selbst Sean John alias Puff Daddy pimpte den Arbeiterstiefel zum kleinen Schwarzen auf. Kaufen kann man die Unikate leider nicht, aber den roten Klassiker zum selber Bearbeiten gibts neben der Bildergalerie auf www.1460boots.com zu erstehen.
Quelle:Faces