Der Mythos des Runner´s High

Ich möchte heute mit ein paar Irrglauben im Sachen Jogging oder Laufen aufräumen. Gleich vorweg versichere ich euch, dass auch Frauen über 40 keine Ausrede haben nicht mit dem Laufen anzufangen. Das kann jeder Mensch mit gesunden Beinen. Auf der anderen Seite verspricht das Joggen mehr als es hält. Deswegen möchte ich euch die wahren Vorteile des Laufens näher bringen und mit dem Mythos des Runner´s High aufräumen.

Laufen ist eine der einfachsten und gleichzeitig effektivsten Methoden, sich fit zu halten. Das kann ich euch aus eigener Erfahrung bestätigen. Regelmäßiges Laufen hemmt Alterungsprozesse, trainiert das Herz-Kreislauf-System, senkt Ruhepuls und Blutdruck und verbessert die Blutwerte. Dadurch verringert sich nicht nur unsere allgemeine Krankheits- und Infektanfälligkeit, sondern auch das Risiko für eine der häufigsten Todesursachen überhaupt: Einer Herz-Kreislauf-Erkrankung. Das sind alles Symptome, die vor allem ab 40 plus auftreten können. Die positive Wirkung von Joggen auf unsere Gesundheit ist also extrem hoch. Außerdem kann jeder von uns mit dem Laufen anfangen, egal wie alt oder fit er ist, ob er draußen an der frischen Luft läuft, in der Halle oder zu Hause auf dem Laufband trainiert.

Das allein ist für mich, als bewusster Mensch, Grund genug laufen zu gehen. Aber neben den gesundheitlichen Aspekten, die eigentlich für sich selbst stehen bleiben können, wird ein Mythos um das sogenannte Runner´s High aufgebaut. Ich finde unzählige Artikel zum Thema „Laufen kann Menschen in einen Rauchzustand versetzen„. Vorneweg: Ja, es gibt das Runner´s High und ja, es ist wirklich mit einem Rauschzustand zu vergleichen. Aber gerade als Anfänger oder Laie sollte man sich nicht zu große Hoffnungen machen, ihn zu erleben.

Ich habe einige aussagekräftige Artikel zu diesem Thema gelesen: Um das Runner´s High zu erleben, müsste ich meine eigene Leistungsgrenze überschreiten. Den Punkt überwinden, an dem alle Muskeln brennen, jeder Schritt ein stechender Schmerz ist, alles kurz vor dem Zusammenbruch zu stehen scheint. Erst dann legt sich der berühmte Schalter um, ungeahnte Energien werden freigesetzt, die Beine laufen von alleine, beim Läufer setzt eine unglaubliche Entspannung ein. Man kann sich im Geiste gemütlich zurücklehnen und seinen eigenen Körper bei einer neuen Höchstleistung beobachten. Das ist das Runner´s High. Das Gefühl ist wunderschön, aber wie jedes wunderschöne Gefühl ist auch das Runner´s High nicht zu erzwingen. Selbst Leistungssportler, die bei jedem Schritt ihres Laufs genau wissen, was sie tun, können diesen Rausch nicht oft aus sich herauskitzeln. Das ist auch nicht Sinn und Zweck der Sache. Laufen ist keine Droge, die abrufbar den nächsten Kick bringt. Immer wieder das absolut seltene Phänomen des Runner´s High zu erwähnen, weckt völlig falsche Erwartungen bei Anfängern.

Was ich euch aber unbestreitbar sagen kann: Laufen macht glücklich. Es versetzt mich nicht in einen Rausch, aber Endorphine und Serotonin werden trotzdem ausgeschüttet. Spätestens wenn ich erschöpft unter der Dusche stehe, stellt sich absolutes Wohlbefinden ein. High-Sein sollte nicht das Ziel sein, wohl aber ein gesunder, fitter und glücklicher Körper. Und der ist bei regelmäßigem Laufen gewiss!

Stride!!!!

Bildrechte: Flickr Stride!!!! Oscar Rethwill CC BY 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten

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