Da der Mensch verantwortlich ist sich selber zu erkennen, ist er auch verantwortlich sich selber zu steuern

Das Geheimnis der Zukunftsgestaltung liegt nicht darin, die Umwelt zu manipulieren, es liegt zunächst in der bewussten Harmonisierung unseres eigenen Verhaltens.

Zukunftsgestaltung ist daher keine Utopie, sondern Voraussetzung, dass der Mensch und sein Planet Erde überlebt. Hier gilt es allerdings ein paar wichtige Punkte zu beachten.

Klarheit – „Ich weiß, was ich will!“

Weiß ich wirklich was ich will? Wir entwickeln unsere Zielklarheit aus unseren Wünschen, weil wir wissen, Wünsche kommen nicht aus dem Intellekt, sondern aus unserer Tiefe. Über das Erkennen unserer Wünsche können wir uns selbst begreifen. Wir brauchen also nicht irgendwelche Ziele, wir benötigen persönlichkeitsgerechte Ziele. Die Methode, über das Bewusstmachen der eigenen Wünsche zur Zielklarheit zu gelangen, gibt uns erstens ein großes Maß an innerer Freiheit und zweitens kreieren und formulieren wir ein Ideal, das unabhängig ist vom augenblicklichen Entwicklungsstadium.

Klarheit über seine Ziele ist die Ausgangsposition für jede Entwicklung. Am Anfang jedes Erfolges steht die Idee, die Idee ist gleichbedeutend mit dem Ziel. Idee ist ein Gedanke, der sich in der Gegenwart entwickelt hat oder als spontane Vision im Bewusstsein des Menschen Gestalt annimmt. Ziel ist die Verwirklichung dieser Idee in der Zukunft. Der freie und selbstbewusste Mensch macht seine Wünsche zu realitätsbezogenen Zielen und unterscheidet sich darin von den wirklichkeitsfremden Träumern, die in ihrer gegenwartsbezogenen Wunschwelt haften bleiben, ohne daraus Ziele zu entwickeln. Alle Menschen haben Wünsche und Träume, und jeder Mensch wird von sich sagen können, dass er weiß, was er sich wünscht. Zielklarheit dagegen bedeutet: „Ich weiß, was ich will.“

Zielklarheit macht aus Wünschen Aufgaben und Etappen, und jeder einzelne Schritt ist ein Schritt näher an das Ziel. Viele kleine Zwischenziele führen näher und näher an das große Ziel heran, die Erfüllung des Lebenstraumes, die Verwirklichung einer Idee.

Kraft – „Ich weiß, was ich kann!“

Das Gesetz der Thermodynamik sagt: Ohne Kraft gibt es keine Bewegung. Wer also etwas bewegen oder verändern möchte, benötigt Kraft. Kraft – Energie, ganz gleich welcher Art. Unser Körper ist also stets die Kraftquelle. Es ist darum notwendig, einen Körper zu besitzen, der nach Möglichkeit eine überschäumende Lebenskraft produziert.

Energie ist nicht nur die Kraft, die wir gerade im Augenblick brauchen – Energie ist ein Vorrat an Kraft, ein gefüllter Tank, aus dem man auch noch schöpfen kann, wenn die für einen Zwischenschritt benötigte Kraft aufgebraucht ist. Wer die Kraft hat 150 Meter zu laufen, kann auch ein 100-Meter-Rennen gewinnen, doch wer nur Kraft für 90 Meter hat, wird vor der Ziellinie zusammenbrechen. Es ist deshalb wichtig, mehr Kraft zu haben, als man gerade braucht, Kraft für Rückschläge, Kraft um Widerstände zu überwinden, Kraft um nach einem Sturz aufzustehen. Ein Mensch mit genügend Kraftreserven hat die Sicherheit, dass er genügend Energien in sich hat. Er weiß, was er kann, und dieses Selbstvertrauen befähigt ihn zu Leistungen, die zum Erreichen seiner Ziele notwendig sind – ohne Angst, dass ihm vorher die Puste ausgeht.

Zeit – Ich weiß, dass der Sieg erst am Ziel feststeht und nähere mich diesem Ziel systematisch

Jeder Erfolg benötigt eine Vorlaufzeit. Wenn ich möchte, dass ich in meinem Garten in fünf Jahren Pfirsiche ernte, dann muss ich ganz schnell einen Pfirsichbaum pflanzen, denn so lange benötigt der Pfirsichbaum, um Pfirsiche zu produzieren. Der Erfolgsneurotiker pflanzt erst in vier Jahren und macht dann die ganze Welt mit seiner Hektik verrückt und will Pfirsiche erzwingen.

Wer Zeit hat, hat die Souveränität, sich Schritt für Schritt, Stufe um Stufe, überlegt und systematisch seinem Ziel zu nähern. Misserfolge sind oft das Ergebnis hektischen und unüberlegten Handelns. Wer den Erfolg auf Biegen und Brechen will, begeht viele Fehler und ist selten in der Lage, die Fehler zu erkennen und wieder rückgängig zu machen, weil er schon wieder weitergeeilt ist. Wer schrittweise vorgeht, kann Fehler rechtzeitig bereinigen, indem er nur einen Zwischenschritt zurückgeht. Und er weiß, dass er den kleinen Rückstand wieder aufholen kann, da er ja genügend Kraftreserven hat. Wer den Irrtum aber übergeht und weitereilt, rast blind auf einen Misserfolg zu.

Erfolg heißt deshalb auch, mit seiner Zeit systematisch umzugehen und diesen Faktor zu seinem eigenen Vorteil zu nutzen. Ein 100-Meter-Läufer kann sich noch so beeilen und die ersten Runden noch so weit vorne liegen – der Sieg entscheidet sich erst am Ende. Wenn er seine Kräfte schon früh verausgabt hat, ist das Rennen für ihn vorzeitig zu Ende.

Widerstände – Ich weiß, dass ich kann, was ich will.

In der Regel sind die inneren Widerstände, die Bedenken, die Zweifel, der Pessimismus, die negativen Programme die größten Widerstände. Es ist daher leicht zu verstehen, dass ein Mensch der den größten Teil seiner Kräfte schon für die inneren Widerstände verbraucht, zu wenig Energie besitzt, um die äußeren Widerstände zu überwinden. Darum ist zunächst eine Situationsanalyse von Bedeutung, die aufzeigt: Wo liegen meine inneren Widerstände und wie kann ich sie überwinden?

Hemmungen hemmen, wirken entfaltungsverhindernd. Ich kenne keinen Menschen, der keine Hemmungen hat. Kennen Sie einen? Ich kenne Menschen, die ihre Hemmungen verdrängen. Aber ich kenne auch Menschen, die gelernt haben, ihre Hemmungen abzubauen.

Je geringer die inneren Widerstände, desto mehr Kraft und Kreativität hat die Persönlichkeit für die äußeren Widerstände. Und so ist es kein Wunder, dass selbst größte Erfolge möglich werden. Der Mensch, der nicht tagtäglich gegen Widerstände in sich selbst kämpfen muss, kann Energie freisetzen, die er dringend benötigt um den Kampf gegen die äußeren Schwierigkeiten, die sich ihm zwangsläufig in den Weg stellen werden, aufzunehmen. Kommen wir noch einmal auf ein Beispiel aus dem Sport zurück. Wenn ein Tennisspieler während eines Matches ständig mit seinen eigenen Fehlern beschäftigt ist, mit sich selber hadert, unzufrieden mit seinem Aufschlag ist, kann er sich kaum noch auf die Taktik und das Spiel des Gegners einstellen. Er ist so sehr damit beschäftigt, sein eigenes Spiel in den Griff zu bekommen, dass er keine Reserven mehr hat, dem Spiel des anderen etwas entgegenzusetzen. Er gerät in die Defensive, macht den Gegner überlegen und spielbestimmend.

Der ständige Kampf gegen die inneren Widerstände schwächt die eigene Position. Wer dagegen die Sicherheit hat, dass er kann, was er will, konzentriert sich nicht mehr auf sich selbst, sondern auf die äußeren Hindernisse. Selbstsicherheit ist deshalb der einzige Weg, den zähen und überflüssigen Kampf gegen sich selbst aufzugeben. Und Selbstsicherheit ist der beste Weg, einem äußeren Hindernis entgegenzutreten.

Fazit

„An ihren Taten werdet ihr sie erkennen“, heißt es schon im alten Testament. Wer also tatenlos lebt, ist nicht Herr seines Lebens, sondern Anziehungspunkt für das Negative. Aktiv tätig sein und dennoch nicht im Materiellen verhaftet, das ist wahre Meisterschaft.

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