Jede Frau muss da irgendwann durch, und dennoch reden wir nur selten und ungern darüber: das Klimakterium oder, weniger fachlich ausgedrückt, die Wechseljahre. Auf diese Umbruchphase hat Frau natürlich überhaupt keine Lust. Aber Schweigen hilft nicht: Ab Mitte 40 geht es bei den meisten langsam los. Doch das hindert uns nicht daran, das Leben auszukosten und vielleicht sogar neue Wege zu gehen, Hobbies zu entdecken oder ferne Länder zu sehen.
Die Figur verändert sich in dieser Phase, der Stoffwechsel wird langsamer, das Haar wird immer grauer, Schwierigkeiten wie Gereiztheit oder Schlafstörungen stellen sich ein. Doch sollte man sich davor fürchten? Nein! Das sei alles kein Grund zur Panik und schon gar nicht abnorm, machen uns Ratgeber weis. Dennoch wird uns mit unzähligen Heilmitteln wie Sojaprodukten, Frauentees, Homöopathie oder Hormontherapie suggeriert, die Wechseljahre seien so etwas wie eine Krankheit. Dabei könnten viele die Phase auch als Chance wahrnehmen, sich neu zu entdecken oder lang unerfüllte Wünsche in Angriff zu nehmen. Es ist wichtig, dass wir mehr Selbstbewusstsein gewinnen. Das klingt so einfach, dass man fast lachen muss: Körper und Seele benötigten in den Wechseljahren sehr viel Aufmerksamkeit. Wenn man sich die gönnt und besser auf sich selbst und die eigenen Bedürfnisse achtet, kommt man besser „durch“.
Das ist alles schön gesagt. Nur, was bedeutet das konkret? Soll ich dann, wie die vielen Frauen im Fernsehen, einen Meditationskurs beginnen, um meine wahre Mitte zu entdecken, oder Joggen, was das Zeug hält, damit ich vielleicht doch noch mit sechzig beim Marathon mitmachen kann, reisen bis mein Konto leer ist? Sollte ich mit dem Balletttanzen beginnen oder im Kirchenchor mitsingen? Ja, vielleicht sollte ich all das tun, aber mit Sicherheit nur, wenn es mir Spaß bereitet. Am wichtigsten ist es wohl, dass wir uns endlich einmal dem Druck entziehen und wirklich das tun, was wir wollen.
Wie ihr sicherlich wisst, bin ich begeistert von der Fotografie. Es ist ein entspannendes Hobby, mit dem man den Alltag aus einem komplett anderen Blickwinkel betrachten kann. Zumal einem das auch die Gelegenheit bietet, die Wohnung aufzufrischen. Es ist ähnlich wie mit den Handarbeiten. Das Vollbrachte möchte man bewundern und die tollen Bilder in einer eigenen kleinen Galerie an der Wand aufreihen. Es wird selbstverständlich kein Allheilmittel sein, aber wenn es der Seele gut geht, geht es auch dem Körper gleich etwas besser.