Hanf mal aus anderer Sicht 6

Dies ist ein von trigami vermittelter Auftrag Hinweis: Dies ist ein von trigami vermittelter Auftrag.
Hanf als Rohstoff….es gilt vorerst ein paar Überlegungen zur Pflanze selber zu machen!

Hanf (Cannabis sativa) ist eine vielfältig einsetzbare einjährige Pflanze.
Hanf ist von Natur aus zweihäusig, das heisst er wächst als männliche oder weibliche Pflanze heran. Es gibt aber auch einhäusige Zuchtsorten, z.B. die ungarische Kompolti. Die weiblichen Pflanzen sind meist größer. Cirka drei Monate nach der Aussaat erreicht zunächst die männliche Pflanze die Zeit der Blüte. Dabei wird der Pollen abgeworfen und so dem Wind die Bestäubung überlassen. Wird eine weibliche Pflanze bestäubt beginnt der Samen zu wachsen. Nach zehn bis vierzehn Tagen ist er ausgereift und fällt ab.
Cannabis sativa ist eine einjährige Pflanze, das heisst sie stirbt nach vollendeter Samenbildung vollständig ab. Unter besonderen Bedingungen ist es aber möglich Hanfpflanzen mehrjährig zu halten. Bekannt sind z.B. die nepalesischen „Hanf-Bäume“, die bis zu sieben Jahre gedeihen, da sie an der Ausbildung von Samen gehindert werden.

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Man kann durch Hanf Kleidung, Nahrung, Öl, Papier, Energie und Baustoffe gewinnen.
In den Samen einer Hanfpflanze sind 20 essentielle Aminosäuren vorhanden.
Hanf ist als nachwachsender Rohstoff wegen seiner problemlosen Zucht und vollständigen Nutzbarkeit beliebt. Es werden keinerlei Herbizide benötigt, weil die Pflanzen bereits nach wenigen Tagen den Boden vollständig beschatten, sodass kein Unkraut mehr Licht findet. Außerdem ist sie äußerst schädlingsresistent und pflegeleicht
Hanf ist in unserem Klima problemlos anzubauen. Die Pflanze kann bis zu vier Meter hoch werden und verbessert zudem wunderbar die Böden. Sie ist ideal für die Fruchtfolge und verlangt keine Monokulturen.
Die Pflanze liefert die haltbarsten Naturfasern überhaupt. Diese sind dreimal so reissfest wie Baumwolle.
Hanf bietet die optimale Kombination an ungesättigten Fettsäuren. Der Gehalt an therapeutisch
wertvoller Gamma-Linolen-Säure (gegen Neurodermitis und andere Hautkrankheiten) verleiht Hanföl als Speiseöl oder für Kosmetika eine einzigartige Wirkung.
Hanf eignet sich zum Hausbau genauso gut, wie als Basis für Farben und Lacke.
Man unterscheidet 4 verschiedene Teile der Pflanze mit wirtschaftlicher Bedeutung:

Samen : Hanfsamen sind nicht nur lecker, sie sind auch gesund. Aber auch der Presskuchen, die Samenreste nach der Ölgewinnung, sind kein Abfall. Sie finden z.B. in der Viehzucht als Futtermittel Verwendung.

Fasern : Hanffasern sind wegen ihrer Langlebigkeit und Schädlingsresistenz als Dämmstoff gefragt. Auch für die Herstellung von Textilien und von Papier eignen sie sich.

Schäben : Schäben sind die Reste der verholzten Pflanzenteile, die sich nicht zur Fasergewinnung verwenden lassen. Sie finden vor allem als Tiereinstreu Verwendung. Besonders Pferde lieben die besonders absorptionsfähige Einstreu aus Hanf. Ihre Besitzer schätzen die leichte Kompostierbarkeit.

Blätter : Blatt und Blüte der Hanfpflanze können heute zu „ätherischen Hanfölen“ veredelt werden. Diese Wasserdampfdestillate finden dann als Geschmacksstoffe in Lebensmitteln oder als Geruchsstoff in z.B. Waschmitteln Verwendung.

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Hanf in der Textilindustrie

Textilien und Seile aus Hanf kennen die Menschen seit Jahrtausenden.
Hanffasern werden nicht nur für unverwüstliche Seile oder Segel eingesetzt, sie sind auch der bevorzugte Stoff für hautfreundliche Unterwäsche, Bettwäsche und alle auf der Haut getragene Bekleidung. Nicht nur in der Reißfestigkeit, auch in der Nassfestigkeit ist Hanf die Naturfaser Nr. 1. Dies bewegte Levi Strauss dazu Hanfstoff für seine als Jeans bekannt gewordenen Goldwäscherhosen zu wählen. Weil weder beim Anbau noch bei der Ernte und Verarbeitung schädliche Chemikalien eingesetzt werden müssen, kommen Hanf-Textilien giftfrei auf die Haut. Das macht Bekleidung aus Hanf auch für Allergiker empfehlenswert.

Hanf in der Landwirtschaft

Hanf ist für die Landwirtschaft in erster Linie als Feldfrucht interessant.
Hanf hat einen hohen Vorfruchtwert. Das heißt er bereitet den Boden gut auf den Anbau anspruchsvollerer Feldfrüchte vor. So sorgt er für eine gute Unkrautfreiheit und Bodengare.
Auch Schädlings- und Pilzbehandlungen können bei Hanf sehr sparsam erfolgen bzw. sind gar nicht nötig.


Hanf in der Chemieindustrie

Es mag manchen verwundern, wenn von Hanf als Rohstoff für die Chemieindustrie die Rede ist, aber seit Beginn der 90er Jahre ist das Interesse der Firmen im chemisch-technischen Bereich an nachwachsenden Rohstoffen ungebrochen. Nachwachsende Rohstoffe decken mittlerweile rund 8-10% des Rohstoffbedarfs der chemischen Industrie ab.
Der derzeit größte Verbraucher von nachwachsenden Rohstoffen in der Chemieindustrie ist die Firma Henkel. Sie stellt aus hochwertigen Ölen biologisch abbaubare Tenside für Reinigungsmittel her.
Hanf wird von Chemieunternehmen auf vielfältige Weise genutzt. Wirtschaftlich besonders interessant sind die Anwendungen in Bio-Kunststoffen, als technisches Öl, in Pflanzenölfarben und als Tensid- Lieferant.


Zukunftsaussichten von Hanf als Rohstoff

Die Menschheit steht vor ihrer bisher größten Herausforderung – Der Energiekrise. Bisher funktioniert unsere Welt nur durch extensiven Verbrauch fossiler Brennstoffe wie Erdöl, Erdgas und Kohle. Dadurch entstehen zwei Probleme. Zum einen, wird der Treibhauseffekt durch den Ausstoß gewaltiger Kohlendioxidmengen beschleunigt, zum anderen ist abzusehen, dass die einst unerschöpflich scheinenden Vorräte in wenigen Jahren zur Neige gehen werden. Die so entstehende Energieversorgungslücke kann zu einem großen Teil durch nachwachsende Rohstoffe gedeckt werden. Pflanzen wie Hanf sind bei ihrer Verwendung als Energielieferant CO²- neutral, das heißt bei ihrer Verbrennung entsteht nur soviel des Treibhausgases, wie die Pflanze während des Wachstums aufgenommen hat.

Um die in Hanfpflanzen gespeicherte Sonnenenergie nutzbar zu machen, kann man die komplette Pflanze einfach in herkömmlichen Verbrennungsanlagen zur Stromerzeugung nutzen. Um den Heizwert von 1kg Heizöl zu erreichen benötigt man ca. 2,5kg Biomasse, wie z.B. Hanfstroh. Jeder Hektar Hanffeld entspricht so ca. 4 Tonnen Heizöl. Wird die Biomasse der Pyrolyse unterzogen dann entstehen Pyrolysegase, Russkohle und hochwertige Öle, die sich sauberer verbrennen lassen als Stein- oder Braunkohle. Pyrolyse ist ein Verfahren, bei dem organisches Material in einer sauerstoffarmen Umgebung oder unter völligem Luftabschluss extrem hohen Temperaturen ausgesetzt wird.
Bisher wird z.B. Raps angebaut um aus seinen Samen mittels Veresterung Biodiesel herzustellen. Veresterung ist die Spaltung der in Ölen und Fetten vorhandenen Moleküle in Glycerin und Fettsäureester. Machen kann das im Prinzip jeder und Zuhause. Schon heute produzieren einige Bauern so ihren eigenen Kraftstoff.

Hanfsamen eignen sich hervorragend für die Veredelung zu Hanf- Biodiesel. Hanf bringt im Vergleich zu Raps nur ein Viertel des Samenertrags. Dies scheint wenig, wird aber durch die deutlich kürzere Vegetationsphase wieder aufgewogen. Außerdem ist für seine Aufzucht weit weniger Arbeit und kaum Einsatz von Chemikalien erforderlich. Der aus Hanföl erzeugte Diesel ist der Erdölvariante in vielen Punkten überlegen. Zunächst ist er CO²-neutral und entlastet damit die Umwelt. Biodiesel ist nahezu schwefelfrei und verhindert so sauren Regen. Bei seiner Verbrennung entstehen deutlich weniger Russgase und keine gefährlichen Aromata und Benzole. Biodiesel ist biologisch abbaubar und gefährdet deshalb auch bei Unfällen Boden und Grundwasser nicht.
Durch den relativ hohen Flammpunkt, der bei ca. 170 °C liegt, besteht bei Biodiesel fast kein Explosionsrisiko. Dies machte es möglich Biodiesel aus der Gefahrgutliste zu streichen. Er kann deshalb deutlich kostengünstiger transportiert werden.

Summa summarum: Hanf wird in Zukunft ein wichtiger Rohstoff sein und werden, davon bin ich überzeugt!

Links:

> hanf.org mit Blog
> Hanfhaus (Shop)
> hempro

6 thoughts on “Hanf mal aus anderer Sicht

  1. Reply Holger Ehrlich Sep 5,2007

    Nutzhanf ist langweilig! Das Zeug taugt als Dope fast gar nicht! ;-)

  2. Reply Heike Sep 5,2007

    Bei uns beim Bäcker gibt´s Hanfbrötchen! Die habe ich zum geposteten Frühstück mitgenommen und danach gab´s drei beschwingte Frauengemüter! Ehrlich..das Frühstück war klasse und die Brötchen sind lecker! lG Heike

  3. Reply Holger Ehrlich Sep 6,2007

    Brötchen mit Dope? Super, das könnte ich gerade gut gebrauchen, denn heute fühle ich mich so gar nicht beschwingt.

  4. Pingback: Bisou - Bushido Popstars

  5. Reply Hanfsamen Okt 27,2007

    Einigen Leuten ist die Bedeutung von Hanf als Rohstoff noch immer nicht bewusst, aber er ist wirklich unglaublich vielseitig.Und Hanföl ist das Nährstoffreichste welches ich je gesehen habe!
    http://www.hanfgaertner.de

  6. Reply Bluetime Okt 27,2007

    @hanfsamen….mein favorit zur zeit ist die handcreme:-)

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