Nachtwache – wache Nächte 2

Eine Nacht in der man jemanden zur Schwelle begleitet ist lang….und man hat das Gefühl sie möge nie enden.
Wenn da nicht der Atem des Sterbenden wäre, der langsam immer wie schwächer wird, aussetzt….wieder tief Luft holt…und weiter atmet.
Ab und zu ein Husten Anfall…weit geöffnete aber mit einem grauen Schleier versehene Augen…die ins nirgendwo blicken.Oder ist es das irgendwo?
Was wissen wir schon, vom Leben „danach“….was erahnen wir schon vom gehen….in den Tod.
Und ich hielt seine Hand…die immer wie kälter und marmorierter wurde…sass bei ihm…bis zum letzten Atemzug….der leise war…und gehend.

Leben ist Sterben…jeden Tag ein kleines Stückchen mehr…und Sterben ist wohl neu zu leben.
Jedenfalls geht der Tod auch nach x Jahren Nachtwachenerfahrung nicht einfach so an mir vorbei….er nimmt mich jeweils mit, einen kleinen Moment und lässt mich nachdenken…und dankbar sein…für das, was ist…und das…was noch kommen mag.

2 thoughts on “Nachtwache – wache Nächte

  1. Reply rogerrabbit Dez 7,2005

    Eigentlich traurig, dass wahrscheinlich viele Leute ohne Angehörige zu Seite zu haben, aus dem Leben scheiden müssen.

  2. Reply Christa Dez 7,2005

    …das dachte ich auch RogerRabbit.

    Liebe Doris, du hast es ganz eindrücklich geschildert, traurig und doch friedvoll. Nachvollziehbar, dass bei jedem „Abschied“ in der wachen Nacht auch ein Stückchen von Dir mitgeht und doch freut es mich zu lesen, dass Du dankbar Dein Leben, Deine Momente und die vielen Augenblicke die Du noch vor Dir hast annimmst und positiv auf Dich zukommen lässt.

    Vielleicht ist das Begräbnis der Menschen hier auf Erden,
    eine Hochzeit bei den Engeln?
    Khalil Gibran (1883 – 1931)

    Grüsse Dich herzlich
    und „pfuus guet“ :-)
    Christa

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