Projekt 52



Woche 18: Geheime Orte
Was versteht man nun unter geheimen Orten? Eigentlich ganz klar. In der Ausbildung zur Erzieherin haben wir oft über geheime Orte von Kindern gesprochen, wo sie heute sind, wo wir uns damals gerne aufgehalten haben. Im Prinzip geht es also darum entweder nochmal in die eigene Kindheit oder in die Erinnerung der eigenen Kinder einzutauchen und herauszufinden, wo man sich früher gerne herumgetrieben hat, wovon Eltern nicht unbedingt wussten. Orte, die einen gewissen Reiz auf einen ausübten, die vielleicht etwas von einer geheimnisvollen Höhle oder etwas märchenhaftes hatten. Dieses Mal bin ich vor allem wieder auf die Geschichten dazu gespannt.

Und hier wäre dann die meinige:

Meinen geheimen Platz gibt es heute nicht mehr. Das heisst, den Platz schon aber er sieht schon längst nicht mehr so aus wie er mal war.
Vor gut 32 Jahren (huch bin ich schon alt)war dort oben am Waldrand eine Art Schutthalde, da warfen Menschen ausrangierte Geräte, Möbel und auch Kleider hin. Unterhalb lag der Bauernhof meiner Grosseltern und ich zog oft mit meinem Bruder oder meinem Onkel dorthin. Am liebsten aber war ich alleine und liess meine Phantasie walten.
Da kams schon mal vor dass ich aus einer alten Waschmaschine ein Haus machte oder mir vorstellte, dass ein verrostetes Velo bunt angemalt doch sicher wieder zum Leben erweckt werden könnte.
Viel schöner als all der Schrott waren aber all die Häuschen welche ich unter Baumstämmen mit Ästchen, Laub und anderem was ich im Wald fand baute. Da gabs dann Tischchen aus Tannenzapfen und Bettchen aus Buchenblättern.
Wenn ich dort war, in dieser Waldwelt, dann vergass ich alles um mich herum….und ich erzählte den Bäumen meine tiefsten Geheimnise und war mir sicher dass sie mich nie verraten würden!
Noch heute ist der Wald für mich Rückzugsort und Auffangstation, er darf meine Tränen sehen und mein Lachen hören und ab und zu verrate ich ihm auch ein Geheimnis…denn solche hab ich noch immer, sie gehören zum Leben, das weiss ich….und auch der Wald.

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