Sozial

Das „soziale Denken und Handeln “ liegt irgendwie in der Familie. Also in meiner. Und auch im Charakter meines verstorbenen Mannes, von dem ich ja zwei Söhne habe.

So kam es, dass der Grosse letzte Nacht, als ich ihn morgens um ein Uhr am Bahnhof abholte, weil er an einem krassen Konzert war, zusammen mit einem anderen Jugendlichen ankam. Dieser habe keinen Zug mehr und ob er nun bei uns übernachten könne/dürfe.

Zuerst dachte ich: Ja mensch, es ist überall das selbe.Können sich die Jungen denn nicht organisieren? Was, kein Zug mehr? Das schaut man doch vorher! Warum kann mir meiner denn kein SMS schicken und mich im Vorfeld „vorwarnen“ ? Und ich dachte weiter: Und morgen? Wohin muss er denn? Hat er seine Eltern informiert?

Aber eben, ich kann ja keinen 18-jährigen Jüngling morgens um bald halb zwei sich selber und dem Bahnhof Brugg überlassen.

So kam es dann, dass er mit durfte. Und er hat sich bereits beim nach Hause fahren durch den tiefen Wald mit bieriger und heiserer Stimme bei mir bedankt. Er hat seine Schuhe ordentlich ausgezogen und hingestellt und innerhalb von 15 Minuten war absolute Ruhe bei den zwei Jungs. Heute morgen dann, obwohl er fast nicht mehr reden konnte und sein Hals ihn vom vielen Headbangen schmerzte, bedankte er sich noch einmal und erzählte mir aus freien Stücken, was er arbeitete, wo er wohnt, wie er wohnt und dass er wirklich mega froh gewesen sei, dass er hier übernachten durfte.

Ja hey….*ischschoguet:-)

Ich wäre auch froh, wenn mein Grosser einmal in einer solch verzwickten Lage wäre, bei jemandem schlafen dürfte. Und von mir aus können immer wieder junge Menschen kommen, so lange sie den Anstand und Respekt mitbekommen haben. Denn genau das versuche ich nämlich meinen drei Jungs auch zu vermitteln.

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