Vom Abschied nehmen und weiter gehen 3

Am 1.1.207 hab ich mir ein Konfiglas bereitgestellt. In diesem wollte ich all die schönen Momente des 2017 aufbewahren, indem ich sie ab und zu auf einen kleinen Zettel schrieb.
Dass dieses Jahr eines meiner härtesten werden sollte, konnte ich damals nicht ahnen und so sammelten sich nur ganze 2 Zetteli im Glas, welche mich aber wenigstens zum Lächeln bringen und darum haben sich nur schon diese zwei gelohnt.
Danach gab ichs auf, obwohl, es gibt und gab fast in jedem Tag auch Gutes und Schönes, mir fehlte nur ganz oft die Energie, es dann auch zu sehen.

Es war ein Jahr, das sehr viel von mir abverlangte. Einige nennen das kämpfen-für mich hat das Wort Kampf immer etwas Negatives, aggressives. Nein, ich kämpfte nicht, aber ich stand ein-für mich, für mein Leben und auch das meiner Kinder.
Immer wieder, bin ich aufgestanden, habe mein Krönchen zurecht gerückt, tief durchgeatmet und Lösungen gesucht.
Müde bin ich oft geworden ja, aber immer dann, wenn mein Körper schrie, hatte ich wundervolle Menschen die mir die Hand reichten.
Mich massierten, mich coachten, mich zu Lachen brachten, mich berührten, mir eine kleine Freude machten, mein Haar streichelten, mich in den Arm nahmen, mir auch finanziell aushalfen, mir Mut zusprachen und da waren.
Sowas nennt man Freundschaft und ja, hätte ich keine, ich wäre tief gesunken, das dürft ihr mir jetzt einfach mal glauben.

Ich habe auf Grund einer Job Zusage im März meinen gern gemochten Job auf der Neuro gekündigt.
Dass ich ab dem 2.Mai, also einen Tag nach meinem Geburtstag erneut als Arbeitslose sollte dastehen, hat damals keiner gewusst, ausser ich ganz tief drin eventuell.
Ich war ja schon vorher teilarbeitslos und nun also zu 100%.
BÃm.
Was das finanziell heisst will man vorher auch besser gar nie wissen.
Das Dumme ist nur, dass ich es mit meiner ALK von Grund auf nicht gut hatte. Es fehlten Zahlungen, man wusste nie, ob und wann welche gemacht werden, man konnte dort keinen erreichen und die Monate zogen dahin, in denen man 3 Teenager und ein Haus zu versorgen hätte aber kein Geld auf dem Konto hat. Ich nahm mir einen Anwalt (den ich mir auch nur dank der Beobachter Versicherung leisten konnte , der übrigens noch heute dran ist und das für mich nun vor Gericht zieht) und versuchte, mit einer Freundin und meiner Mutter irgendwie finanziell über die Runden zu kommen.
Mir fehlen ganze 5780.- von meiner Arbeitslosenkasse und ich habe bis heute keine Ahnung, wann diese den Weg zu mir finden werden.
Ich versuchte trotzdem, dem wundervollen Sommer etwas abzugewinnen, ich war oft am See, im Wasser und durfte sogar noch eine Woche mit Freunden nach Mallorca.
Ich hatte zig Vorstellungsgespräche und merkte, dass ich tatsächlich offenbar etwas zu bieten habe, aber nirgends wollte es so richtig funktionieren.
Es ist wie beim sich verlieben-entweder es macht bämm oder eben nicht.
Über Umwege bin ich dann ins KSB gekommen, auf meinen Job auf den ich mich ursprünglich beworben habe warte ich noch immer, aber ich bin dankbar dass ich Arbeit habe und der finanzielle Druck wenigstens etwas abgenommen hat.
Mir soll bloss nie mehr einer sagen Geld mache nicht glücklich- Nein, Leute, aber ohne Geld kriegt man ganz schnell ganz dumme Probleme die ganz arg belasten können.

Nebst all dem befinde ich mich im ersten Jahr meiner Ausbildung als Coach IBP, was für ein herrliches Lernfeld mir das Leben doch angeboten hat. Ich habe das wirklich ganz oft als dieses angesehen und bin noch immer tief in meinem Herzen davon überzogen, dass ich das richtige tue. Es ist aber nicht so, dass ich erst jetzt negatives erleben musste, und genau durch all meine eigenen Erfahrungen und mein dennoch positives Wesen bin ich überzogen, dass ich später den Menschen helfen kann.
Auch hier versuche ich noch immer eine finanzielle Lösung zu finden. Eine Stiftung hat mir, völlig unbürokratisch selbstlos, versprochen, die nächsten 8 Seminare auf ihre Kosten machen zu können.
Ich war tief berührt ob so einem menschlichem Verhalten und vielleicht findet sich ja noch jemand, der meine Schulkosten etwas tiefer halten kann. Wenn nicht, dann zieh ich das alleine durch, weil ich diese Ausbildung für mich mache, für mich alleine, weil ich ganz tief in mir drin spüre, dass sie mich danach auf einen Herzpfad führen wird.
Und nein, ich lass mir da nix sagen :-)

Es brauchte also verdammt viel von diesem Rückgrat in diesem 2017 und vieles drehte sich ums Geld.

Viel wichtiger als das ist mir aber, zurückzuschauen und zu sehen, was es trotzdem alles Wertvolles gegeben hat, um mein Glas eventuell doch noch etwas zu füllen.
Ich bin stolz auf meine Präsenz, meinen immer wiederkehrenden Optimismus, ich bin auch stolz auf meine Buben und mein familiäres Umfeld das immer wieder an mich glaubt.
Und dann bin ich dankbar: Dankbaür wenige aber ganz wertvolle Menschen in meinem Leben, die einfach da sind, nicht werten und immer wieder das Gute in mir sehen, mich stärken und klären und an mich glauben.
Dankbar für Gesundheit und Genuss, für einige Momente der Liebe und Zärtlichkeit, welche mich auch als Frau spüren liessen und dankbar dafür, dass ich Euch das hier niederschreiben darf.

Und nun auf ein Neues, egal wie es wird, es hat es verdient dass wir uns darauf freuen!

3 thoughts on “Vom Abschied nehmen und weiter gehen

  1. Reply Oliver Dez 13,2017

    Kurz und knapp: Ich ziehe den Hut und wünsche ein super 2018!

  2. Reply Peter Dez 16,2017

    Liebe Doris, wow!

    Ich finde deine Geduld, deine Ausdauer und deine Lebenskraft grossartig und auch inspirierend. Tief in deinem Herzen sagst du „ja“ zum Leben, zu all dem Auf und Ab, auch wenn es dich durch schwierige Zeiten zwingt. Und darauf kommt es an. Das ist oft viel innere Arbeit.

    Mögest du in deinen Lernfeldern wachsen und im 2018 stets Kraft für alles haben, und weiterhin so wertvolle Freundschaften erfahren. Wirst du es nochmals probieren mit dem Konfiglas ;-) ?

    Herzlich, Peter

    • Reply Bluetime Dez 16,2017

      lieber peter
      merci :-)
      ja…genau!!!
      ja ist mir wichtig, nicht nur zum leben, auch zu mir.
      ich glaube ich probiers nochmals mit dem glas :-)

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