Vom gehen-oder loslassen 3

Die Themen „Trennung“, „Abschied“, „Verlust“ rufen bei den meisten Menschen unangenehme Empfindungen hervor. Am liebsten würde man sich gar nicht damit beschäftigen. Trennung gehört zu den wenigen noch existierenden Tabuthemen. Wer sich trennt, so die weitverbreitete Assoziation, ist gescheitert, hat resigniert, kämpft nicht mehr. Wer Abschied nehmen muss – von was oder wem auch immer – empfindet tiefen Schmerz, fügt anderen Leid zu und gerät aus dem seelischen Gleichgewicht. Keine schöne Vorstellung. Deshalb halten wir lieber fest, selbst dann, wenn Loslassen längst die einzig richtige Option wäre. Studien zeigen: Wer loslässt, lebt gesünder. Und nicht nur das: Er hat auch die Hände frei für Neues.

Rilkes Schlussvers aus der achten Duineser Elegie lautet: „So leben wir und nehmen immer Abschied.“ Poetisch drückt das die Selbstverständlichkeit aus, dass wir uns zu jedem Zeitpunkt des Lebens, also permanent trennen müssen. Aber wir haben heute die Kunst des Schlussmachens und Abschiednehmens gründlich verlernt.

Quelle :Psychologie heute

3 thoughts on “Vom gehen-oder loslassen

  1. Reply monsieur fischer Jan 5,2008

    der letzte satz trifft den nagel (leider) auf den kopf… :-(

  2. Reply Bluetime Jan 5,2008

    @monsieur…dann war es eh NICHT die richtige!
    Komm doch mal auf die Habsburg zu nem Hundespaziergang….danach gehts Dir sicher wieder besser:-)

  3. Reply Pia Jan 5,2008

    ach bluetime…du triffst es einfach immer wieder… nur ist loslassen, bzw. Abschiednehmen bei allem Wille manchmal eine Frage der Zeit und nicht immer so einfach…:(

    Und… also mit Dir und Deinem Hundi käme ich also auch mal spazieren ;)
    Wünsche Dir ein ganz schönes Wochenende

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