Was wird aus dem Zappelphilipp wenn er erwachsen wird? 9

Nun, ich könnte da sagen: Schau mich an ! :-)

Aber grundsätzlich interessiert mich das Thema eh, zumal mein AD(H)S-ler so allmählich beginnt, sein Ritalin zu verweigern. Und zwingen kann ich ihn nicht!

Darum heute .:: hier!

9 thoughts on “Was wird aus dem Zappelphilipp wenn er erwachsen wird?

  1. Reply klaeui Feb 23,2010

    ich hab da eine anekdote/zum nachdenken: bei ritalin fällt mir immer wieder ein, dass wir in einem zweiwöchigen kinderlager bei einem kind das ritalin geben zuerst vergessen haben regelmässig zu verabreichen und später ganz abgesetzt haben. dieser junge ha sich sogar besser ohne das medikament aufgeführt. wir waren sehr erstaunt. die eltern wurden am ende des lagers nur über das resultat informiert. seitdem muss er in den schulferien kein ritalin mehr nehmen. leider ist für die schule dies einnahme immer noch nötig.

    ich hab weder kinder, noch hab ich erfahrung mit ritalin. ich weiss nur was wir im lager gesehen haben hat uns alle sehr erstaunt.

  2. Reply Benno Feb 23,2010

    Das deckt sich mit meinenen Erfahrungen. Die Konzentration nimmt mit der Einnahme von Ritalin zu… d.h. ich bin weniger schusselig. Es putscht mich aber auch auf und verstärkt Gefühlregungen ähnlich wie andere Rauschmittel.

  3. Reply Bluetime Feb 24,2010

    werte Herren: Ich bin, vornweg genommen, eine die weiss Gott (fast) alles zum Thema AD(H)S und Medikation weiss-dies, weil ich es selber erfahre, dadurch dass 2 meiner 3 Söhne eines haben und ich selber auch. Der Grosse hat nie Ritalin genommen, nimmt es jetzt  an der Oberstufe nur vor wichtigen Prüfungen, was ihm hilft,sich nicht zu verzetteln und zu träumen. (Das typische Studi Klischee also….)der mittlere nimmt seit gut 5 Jahren Ritalin, bzw.Concerta und ein Weglassen dieses wäre für ihn fatal! Auch wir machten diverse Versuche in Ferien etc.Das Problem aber ist ja, dass Kinder mit einem ausgeprägten AD(H)S ständig negativ Erfahrungen sammeln in der früheren Kindheit, wenn sie dann zur Schule kommen und keine Diagnose besteht geht es dort weiter.Sie verletzen sich ständig, reden drein, können nicht warten, nicht still sitzen und und und.Mit und durch das Ritalin dreht sich der Spiess, das Kind bekommt wieder vermehrt Lob und spürt sich auch selber besser.Wenn man dann versucht, das Ritalin einfach weg zu lassen, dann verfällt es subito wieder in alte Muster zurück.Das Hirn hatte zu wenig Zeit, das positive abzuspeichern.Und dann wieder solche Erfahrungen zu machen hat unserem Sohn mehr geschadet als geholfen.Und dann zu mir:Ich nehme Ritalin meist nur am morgen.Es hilft mir meinen Tag zu strukturieren, an einer Sache dran zu bleiben und es hilft mir auch, nicht so impulsiv zu sein.Meine Impulsivität äussert sich ohne Ritalin beim Autofahren und im Umgang mit Menschen.Ich nehme ein, ich rede viel und ich beschlagnahme.Das stresst meine Umwelt ziemlich.Trotzdem nehme ich das Medi nicht für meine Umwelt, sondern für mich.Es gibt Tage da lasse ich es weg.

    Es gibt also hunderte von Möglichkeiten.So individuell wie Menschen (dazu gehören bekanntlich auch Kinder)sind, so individuell ist die Medikation. Ich kenne viele die nie Ritalin nahmen, andere die erst mit 16 begannen und solche die es gezielt einsetzen.

    Wichtig finde ich nur:Wenn ich es nehme, dann muss es Wirkung zeigen. Darum sage ich Dir Benno:Bei Dir wirkt es nicht, denn es sollte Dich nicht aufputschen-wenn es das tut, dann reagierst Du kontraproduktiv, will heissen, es bringt Dir bzw.den Botenstoffen des Hirns nix.

    Die Wirkung von Ritalin bei einem AD(H)S-ler ist eben NICHT aufputschend sondern er wird ruhiger(bitte nie mit ruhig stellen vergleichen)ist mehr bei sich, konzentrierter.

    Gestern kam ein super Beispiel: Man stelle sich ein Orchester vor. Nur durch den Dirigenten weiss der Trommler,wann er leiser spielen muss und die Trompete,wenn sie aussetzen soll etc.Bei einem AD(H)S ist der Dirigent schläfrig, das heisst, gewisse Teile des Orchesters müssen seine Funktion übernehmen.Dadurch lassen sie anderes weg.Fazit:Chaos im Hirn.Der Filter fehlt. Ritalin weckt den Dirigenten auf und das Orchester kann sich wieder auf sich konzentrieren :-)

  4. Reply Schattenbewahrer Feb 24,2010

    Bei mir reicht für selbiges immer noch ein Traubenzucker oder zwei oder zehn… oder Kaffee… zum glück…
    Ich denke in kontrolliertem Konsum und überwachtem Nutzen ist Ritalin sinnvoll.

  5. Reply Benno Feb 24,2010

    @Bluetime: Ich habe es jetzt drei Wochen nicht mehr genommen und werde jetzt dann nochmals einenen Test machen. Was ich hier schreibe, ist der Eindruck den ich gekriegt habe in einer Phase, wo meine Gefühlsschwankungen relativ stark waren und es war nie klar zu unterscheiden, welche „Effekte“ auf das Medikament zurückzuführen waren und welche sowieso eingetreten wären. Ich hatte auch das Gefühl, dass bei mir der Rebound Effekt zu schnell eingesetzt hat, was ich aber darauf zurückführe, dass mein Stoffwechsel schneller arbeitet. Ich beobachte das auch in anderen Situationen, aber das nur am Rande…

    Auf jeden Fall aber habe ich beobachtet, dass ich meine Gedanken und Handlungen, trotz der schwierigen Situation in der ich mich befand (was normalerweise zu einer Verstärkung der Symtome geführt hätte)besser unter Kontrolle hatte. Darum werde ich wie gesagt jetzt nochmals für zwei Wochen einen Test machen. Zumal meine Gefühlsituation sich wieder stabilisiert hat und ich dadurch besser in der Lage sein sollte die Wirkung im Alltag zu beurteilen und dann auch wirklich sagen kann, ob es wirklich im eigentlichen Sinne eine „aufputschende“ Wirkung hat.

    Allerdings tue ich mich schwer damit zu glauben, dass das Medikament wirklich in dem Sinne beruhigt, wie du es beschreibst. Ich glaube einfach das es die Konzentration steigert, hilft sich gut zu fühlen und die Gedanken zusammenhält, genau wie andere vergleichbare Mittel auch, was natürlich zu einem verminderten Auftreten der ADHS-typischen Symtome führt… Genau diese Dinge die du hier beschreibst…

    „Es hilft mir meinen Tag zu strukturieren, an einer Sache dran zu bleiben und es hilft mir auch, nicht so impulsiv zu sein.Meine Impulsivität äussert sich ohne Ritalin beim Autofahren und im Umgang mit Menschen.Ich nehme ein, ich rede viel und ich beschlagnahme.Das stresst meine Umwelt ziemlich.Trotzdem nehme ich das Medi nicht für meine Umwelt, sondern für mich.Es gibt Tage da lasse ich es weg.“

    …Menschen ohne ADHS, die Ritalin im Selbstest einnehmen beschreiben ja im Grunde nichts anderes. Die Wirkung äussert sich aber anders, da sie ja diese Mankos ohne das Medikament nicht so häufig und stark haben, was dann häufig zu einer Hyperfokusierung führt.
    Ich kenneall iIBücher und „weiss“ auch was du beschreibst. Allerdings glaube ich das alles so nicht vorbehlatlos solange man die Thesen der Ärzte nicht wirklich vollständig wissenschaftlich belegen kann. Solange die Diagnose ADHS nicht anhand von wirklich grossflächigen Studien erhärtet wird, ist und bleibt Ritalin lediglich eine zugegebenermasen sehr wirksame Symtombekämpfung bei der noch nicht vollständig bewiesen ist, wie direkt oder indirekt sie sich auf die ebenfalls noch nicht vollständig erforschte Ursache unter dem Sammelbegriff ADHS auswirkt.

  6. Reply Benno Feb 24,2010

    Ich muss dazu sagen, dass sich mein Text auf die Behandlung mit Ritalin bei Erwachsenen bezieht. Das Ritalin eine Wirkung hat und bei Kindern Sinn machen kann ist für mich unbestritten. Wenn das Kind durch die Einahme konzentrierter wird, weniger negative Erfahrungen macht und damit die ADHS Sekundär Symtome (und dazu zähle ich eben auch die Unruhe, welche du beschreibst) verhmindert oder sogar verhindert werden können, ist eine Behandlung auf jeden Fall gerechtfertigt.

    Bei Erwachsenen gestaltet sich die Geschichte aber anders, da ein Erwachsener ungleich öfter eine positive Erfahrung machen muss, damit er sie verinnerlicht, halte ich da den therapeutischen Effekt von Ritalin für begrenzt. Man kann es allenfalls gezielt für schwierige Situationen nutzen, was unser Betäubungsmittelgesetz aber eigentlich nicht vorsieht.

    Dein Beispiel mit dem Orchester bestätigt eigentlich meine Theorie. Und ich glaube, dass die Hyperaktive Komponente bei ADHS effektiv ein Sekundärsymptom ist, dass je nach Persönlichkeit des Menschen, der unter ADS leidet unterschiedlich ausgeprägt ist. Es werden doch viele Leute genervt und unruhig, wenn sie negative Erlebnisse haben, andere wiederum ziehen sich zurück und werden nach aussen ruhiger. AD(H)Sler haben einfach mehr negative Erlebnisse und irgendwann wird dann das genervt sein zum Programm. Darum glaube ich nicht das Ritalin im eigentlichen Sinne beruhigt, es ist eher so, dass es aufgrund der positiven Erlebnisse irgenndwann einfach keinen Grund mehr für die Aufregung gibt, was bei ADSlern zu vermehrter Aktivität führt und bei ADHSlern zu verminderter Aktivität, natürlich immer relativ zum Verhalten ohne Behandlung. ;-)

  7. Reply Bluetime Feb 24,2010

    uff @benno….gute ansätze-aber mir etwas zuviel für heute:-) adhs eben..ggg

  8. Reply Benno Feb 24,2010

    *grins* schoso

    Im Prinzip möchte ich damit nur sagen, dass das H in ADHS eigentlich nicht da reingehört, weil ich es für ein Sekundärsymtom bzw. eine eigene Sache halte, auf welches Ritalin keinen direkten Einfluss hat…

    AD(H)S halt… :-)

  9. Reply thomas adler Aug 21,2010

    Falls jemand Methylphenidat-Tabletten (HYNIDATE oder Ritalin) braucht, 10mg, ich kann ein paar schicken.

    Mail an thomas_adler86@gmx.at

    lg

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