4 erfolgreiche Strategien für den Umgang mit Besserwissern 1

Der Superschlaue

Besserwisser: „Es ist ein häufiges Missverständnis, auf dem subatomaren Level des Diskurses die strukturelle Methode von Levi-Strauss als mechanistische Determination eines vollkommen vorhersehbaren Universums zu verstehen und damit in gemeinster Weise Kant gegen Fichte auszuspielen.“

Der Trick des Superschlauen: Er zwingt Sie auf das Wissensgebiet, von dem er am meisten versteht.

Gegenmittel: Spielen Sie mit, aber auf Ihrem

Feld. Wenn Sie z. B. ein Kinoliebhaber sind, kontern Sie freundlich: „Das erinnert mich an die göttliche Szene in Altmans Prêt-à-porter, als Olivier de la Fontaine, gespielt vom hinreißenden Jean-Pierre Cassel, dem Chauffeur Forest Whitaker durch die Lappen geht und der sagt, für ihn sähen alle Weißen doch sowieso gleich aus.“ Damit klären Sie, dass Sie beide gebildet sind und einer dem anderen das auch gönnt.

Der Erbsenzähler

Sie: „Wir saßen in der Pizzeria und haben Lasagne bestellt.“ Besserwisser: „Falsch. Du hast Lasagne bestellt, ich hatte Cannelloni.“ Sie: „Wie auch immer, da kam der Typ mit dem Revolver rein und schrie: Ich bring die Schlampe um!“ Besserwisser: „Du hattest noch eine Bemerkung gemacht, wie dünn die Röhrchen von meinen Cannelloni sind.“ Sie: „Jedenfalls, diese Situation war so schlimm, ich war vollkommen verzweifelt.“ Besserwisser: „Du bestellst nie Cannelloni. Bei dir gibt es immer nur Lasagne.“

Erbsenzähler haben einen hohen IQ, aber eine unterentwickelte emotionale Intelligenz (EQ).

Gegenmittel: Direkt auflaufen lassen. Sagen Sie: „Ich hätte gern, dass du mit der Wortklauberei aufhörst und dich in mein Herz hereinversetzt.“ Besserwisser: „Das heißt hineinversetzt.“ Sie: „Siehst du, du tust es schon wieder.“

Der Ich-helf-Dir

Besserwisser: „Du siehst ja völlig fertig aus.“ Sie: „Ich bin okay. Aber ich war gerade bei meinen alten Eltern und das zieht mich immer runter.“ Besserwisser: „Das ging mir auch so, bis ich bei diesem wundervollen Chiropraktiker war.“ Sie: „Körperlich fühle ich mich gut.“ Besserwisser: „Ich ruf ihn gleich mal an. Du kannst meinen Termin heute Nachmittag haben.“ Sie: „Danke, ich habe heute Nachmittag Sport.“ Besserwisser: „Trink schon mal diesen Aloe-vera-Saft, dann bekommt dir die Sitzung beim Chiropraktiker noch besser.“

-helf-dir-Typen haben einen hohen EQ, dafür hapert es an der praktischen Alltagsklugheit.

Gegenmittel: Versuchen Sie es erst gar nicht mit logischen Einsichten, sondern bleiben Sie voll emotional: „Danke, deine Worte haben mir schon so gut getan, mehr brauche ich gar nicht.“

Der Satzvollender

Sie: „Dieser Roberto macht mich verrückt.“ Besserwisser: „Natürlich. Ein totaler Macho.“ Sie: „Aber du hast Roberto noch nie gesehen.“ Besserwisser: „Ich hab genug Erfahrungen mit diesen Italienern.“ Sie: „Aber Roberto ist Belgier.“ Besserwisser: „Ich weiß.“
Satzvollender sind tief im Inneren unsicher und verletzlich.
Gegenmittel: Geben Sie dem Besserwisser eine Beschäftigung, bei der er sein Spezialgebiet voll ausspielen darf. Lassen Sie einen Briefmarkensammler Ihre geerbte Briefmarkensammlung ordnen, einen PC-Durchblicker Ihren DSL-Anschluss optimieren. Der Vorteil ist immer auf Ihrer Seite: Sagt er ja, haben Sie etwas von ihm. Sagt er nein, sind Sie ihn los.

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