Grüne Nacht

Laue Luft über den dunklen HügelnDownload
Die nach Waldmeister und Gras duften
An der Quelle liegt unser Lager
Ums Feuer tanzen die Funken
Und wir reichen uns den Kelch
Mit weißem Wein

Drüben im Buchenforst
Bellen die Rehe
Ein Käuzchen ruft im Wald
Und unter den Bäumen liegt der Teppich aus Bärlauch:
Weiß gekrönt, die Wunderkerzen seiner Blüten.

Unter dem Dach des Himmels feiern wir Walpurigs
Von uraltem Wissen und jungem Hoffen reden wir
Von Liebe und von sinnlichen Dingen singt unsere Seele.

Wir schweigen
Als die Mitternacht leise herankommt
Lauschen wir dem Murmeln der Wassers
Ãœber uns funken die Sterne in die Weiten

Was morst uns der Himmel zu?
Stille sein!
Blütendüfte atmen Den Weißdorn aus den Hecken
Die Apfelblüten der Streuobstwiesen
Die Haut des Geliebten

Die Ewigkeit scheint so nah
Morgen ist alles neu,
Denken wir:
Morgen!
Morgen ist Mai
Und etwas fängt an zu pochen.

Es ist die Trommel unserer Herzen
Die sich verjüngen
In einer ewig kreislaufenden Welt
Jedes Jahr
Von neuem.

© Barbara BaLo* Lorenz, Schwabach

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