Mein Arm 12

Bis jetzt gehts meinem Arm noch nicht wirklich besser, irgendwie scheint der lokale Schmerz immer zu wandern. Da nützt weder das einmassieren noch die entzündungshemmende Tablette nix.

Darum lass ich mir heute nochmal eine Cortison Spritze geben.

Cortison löst bei vielen Patienten Abwehr und Ängste aus. Was viele nicht wissen: Cortison ist nicht nur ein Medikament, sondern auch ein natürliches Hormon, das in den Nebennieren gebildet wird. Als Medikament wirkt Cortison besonders gut gegen verschiedenste Entzündungen. Ob Nebenwirkungen auftreten, hängt von vielen Faktoren ab.

Cortison – ein natürliches Hormon
Das natürliche Cortison wird in den Nebennieren gebildet. Diese zwei Hormondrüsen sehen wie kleine Zipfelmützen aus. Sie sitzen auf dem oberen Ende der Nieren. Das körpereigene Cortison heisst korrekt Cortisol oder Hydrocortison. Es hat eine lebenswichtige Funktion im Stoffwechsel und steuert u.a. die Zuckeraufnahme, beeinflusst den Fett- und Eiweiss-Stoffwechsel, bremst das Immunsystem und unterdrückt Entzündungsreaktionen.

Vom Wundermittel…
Medizinisch genutzt wurde das natürliche Hormon zuerst in Form von teuren Extrakten. 1948 wurden Nebennierenhormone erstmals synthetisch produziert. Im gleichen Jahr erzielten amerikanische Ärzte mit synthetischen Hormonen einen spektakulären Therapieerfolg bei einer Rheumapatientin. Philipp Hench von der Mayo-Klinik in Rochester behandelte eine Patientin mit schwerem Gelenkrheuma, die sich nach einer Woche Therapie wieder viel besser bewegen konnte. Der Name „Cortison“ wurde kreiert, und der steile Aufstieg des neuen „Wundermittels“ begann.

… zum gefürchteten Medikament
1950 wurden mehrere Wissenschaftler für ihre Erforschung der Nebennierenrinden-Hormone mit dem Medizinnobelpreis ausgezeichnet, darunter auch der Schweizer Tadeusz Reichstein. Cortison wurde nun breit, in hoher Dosierung und ohne Überwachung eingesetzt. Mitunter wurde es bei zweifelhaften Indikationen verabreicht, wenn es keine andere hilfreiche Therapie gab, z.B. auch für psychische Erkrankungen. Bald zeigte der neue Hoffnungsträger der Medizin allerdings gravierende Nebenwirkungen, vor allem in der zu hoch dosierten Langzeitanwendung (vgl. unten). Das Wundermittel wurde für viele Patienten zu einem Angst-Medikament. Seinen schlechten Ruf ist es seither nie mehr losgeworden.

Entzündungshemmende Wirkung unbestritten
Trotz aller Nebenwirkungen war die eindrückliche Wirksamkeit von Cortison bei entzündlichen Erkrankungen unbestreitbar. Nun ging es darum, Cortison pharmakologisch weiter zu entwickeln. 1955 kamen die Wirksubstanzen Prednison und Prednisolon auf den Markt. Beides sind noch heute Standardmittel der systemischen (auf den ganzen Körper wirkenden) Cortison-Therapie.

Gegen welche Beschwerden hilft Cortison?
Cortison heilt nicht, sondern lindert die Symptome verschiedener Krankheiten. Es wirkt oft unmittelbar, vor allem gegen Entzündungen. Typische Einsatzgebiete sind: Hautkrankheiten (Neurodermitis, Psoriasis), Lungenkrankheiten (Asthma) und rheumatische Erkrankungen. Manchmal ist Cortison der einzige Wirkstoff, der schwere Symptome lindern kann, z.B. bei der rheumatischen Gefässkrankheit Vaskulitis. Cortison wirkt auch gegen Allergien (Notfallmedikament bei Lebensmittelallergien) und lässt die Lungen Frühgeborener reifen.

Breite Auswahl
Heute gibt es eine grosse Palette von Cortison-Präparaten mit vielen verschiedenen Dosierungen und Anwendungsarten.
Lokale Anwendungen: Tropfen und Salben für die Augen, Sprays und Pulver für Nase und Atemwege, Cremes und Gels für die Haut, Spritzen für die lokale Anwendung.
Für die systemische Therapie gibt es Tabletten und Ampullen.

Nebenwirkungen
Ob Nebenwirkungen auftreten, kommt auf viele Faktoren an. Entscheidend sind Dosierung, Anwendungsdauer und die Wirkstärke eines Cortison-Präparats. Hier gilt es zu unterscheiden zwischen lokaler und systemischer Anwendung.

Nebenwirkungen bei lokaler Anwendung
Die begrenzte lokale Behandlung von Nase, Atemwegen und einzelnen Gelenken führt im Gesamtorganismus kaum zu Nebenwirkungen. Am ehesten ist die Haut von Nebenwirkungen betroffen. So kann die Haut bleibend ausdünnen. Niedrig dosierte Präparate wirken leider oft nicht. Moderne Asthmamittel wirken sehr gezielt in der Lunge und werden meist sehr gut vertragen. Gelegentlich kann Mundsoorbefall auftreten, vor allem bei falscher Inhalationstechnik. Die Bronchialschleimhäute werden durch das Cortison nicht geschädigt.

Nebenwirkungen bei systemischer Anwendung
Systemisch bedeutet, dass ein Cortisonpräparat im ganzen Organismus wirkt. Das ist der Fall bei der Einnahme von Tabletten und bei einer intravenösen Behandlung. Für kurze Zeit kann man nach heutigem Wissensstand relativ nebenwirkungsarm hohe Dosen Cortison einsetzen. Mögliche Folgen sind Blutzuckererhöhung und Schlaflosigkeit. Eine längere Behandlung mit hohen Dosen kann vermehrt Nebenwirkungen auslösen. Typisch sind zunächst sichtbare Symptome: Wasser- und Fetteinlagerung (Umverteilung von Körperfett, Aufgedunsenheit), Gewichtszunahme durch gesteigerten Appetit, dünne Haut, Blutergüsse; dann weiter: erhöhte Infektanfälligkeit, Grauer Star (Linsentrübung), Muskelabbau, Aktivierung von Magengeschwüren, Osteoporose, psychische Labilität, Begünstigung von Diabetes mellitus. Dieses Nebenwirkungsprofil von Cortison entspricht dem Cushing Syndrom, einer seltenen Erkrankung, bei welcher der Körper selbst zuviel Cortison produziert.

Lassen sich Nebenwirkungen vermeiden?
Es ist wichtig, für jeden Patienten die kleinste wirksame Cortison-Dosis zu finden. Weitere Massnahmen sind: Osteoporose-Prophylaxe (z.B. durch Kalzium-Präparate) sowie eine angepasste, vernünftige Ernährung: Möglichst wenig Salz, Zucker, Fett und Kalorien, dafür mehr Kalium, Kalzium und Vitamine. Wichtig ist auch eine regelmässige Einnahme der Medikamente. Der beste Zeitpunkt dafür ist der frühe Morgen, weil das der natürlichen Hormonproduktion entspricht.

Ist Cortison genügend erforscht?
Manche Fachleute (und natürlich auch die Patienten) wünschen sich noch präzisere Cortison-Präparate, mit guter Wirkung und weniger Nebenwirkungen. Dafür braucht es weitere Erkenntnisse über das Verhalten von Cortisonwirkstoffen im Organismus.
Zudem kritisieren manche Fachleute, dass die Anwendung von Cortison-Präparaten zu wenig durch Studien belegt sei, z.B. die Dosierung und das Absetzen von Cortison-Medikamenten (Fachausdruck: Entzug). Der Hintergrund: Die natürliche Funktion der Nebennieren wird durch Cortison-Medikamente beeinflusst und muss sich nach dem Absetzen erst normalisieren, sonst können gravierende Störungen auftreten, z.B. psychische Probleme.

Quelle:SFDRS Sendung Puls

12 thoughts on “Mein Arm

  1. Reply roger Nov 19,2008

    hast du einen neuen blogsponsor? novartis oder ciba?

  2. Reply roger Nov 19,2008

    ah, jetzt habe ich’s gesehen, … SF. die schaue ich seit heute nicht mehr. dieses weib von deldentre (oder wie man deren namen ausschreibt) hat meine libelingssendung abgesetzt, dabei war dass die einzige welche ich am tv schaue!

  3. Reply zores Nov 19,2008

    cortison, hat mann laut den neusten studien festgestellt, hat auch die genannten nebenwirkungen in minimalster dosierung. auch 5mmg täglich eingeworfen können verherend sein.

    @ roger
    war tag+nacht deine lieblingssendung? wenn ja: gute nacht, mitten im tage ;-)

  4. Reply Bluetime Nov 19,2008

    @zores….ich hab jetzt 4x 5mg gespritzt bekommen und merke nix…ausser dass der schmerz endlich besser ist!
    :-) unraut vergeht bekanntlich nicht.
    und tag+nacht hab ich auch immer geschaut…im phall!

  5. Reply zores Nov 19,2008

    na, 4x5mmg regt die libido an, sonst passiert da nichts an nebenwirkungen *gg* wenn da nur nichts passiert.

    ich schau mir aus prinzip keine serien an, schon gar nicht solche aus der schweiz. bünzliismus gepaart mit besserwissen und zeigfinger mei mei. sowas soll auch nur im entferntesten lustig oder spannend sein? die absetzung dieses schrotts war wohl das einzig gute, was deltenre -oder wie auch immer- dem sftv hat angedeihen lassen. :-)

  6. Reply Bluetime Nov 19,2008

    @zores….sind wir etwas frustriert zur zeit ja?fg
    jedem das seinige….ich mag serien und tag+nacht fand ich für schweizer verhältnisse schon fast gut:-)

  7. Reply zores Nov 19,2008

    @ bluetime
    keine ahnung ob du frustiert bist, ich bin’s auf jeden fall nücht. *smile*

    klar soll jede(r) sehen was sie/er will. die geschmäcker sind verschieden und das ist auch gut so. die serien-erklärung von mir war bloss ein persönliches statement und kein angriff auf deinen guten geschmack. friede den völkern!

  8. Reply Bluetime Nov 19,2008

    @zores….war nur grad so n bauchgefühl:-)
    also dann:peace for all

  9. Reply zores Nov 19,2008

    ich sag es ja, cortison regt die libido an. im bauch scheint es schon angekommen zu sein *gg* wie du siehst. krieg den palästen!

  10. Reply Bluetime Nov 19,2008

    meiner libido gehts ausserordentlich gut du….ich denk es reicht wenns im bauch stopt..gg

  11. Reply zores Nov 19,2008

    sprudelt muttis libido
    freut das vati ebenso
    selbst der freund von eben diesen
    kann die erregung mitgeniessen ;-)

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