nächtliches 15

Nach dieser Nacht die geschwängert war von Uringestank, in der ich zwischen Durchfallpatienten und dementen hin und her „jagte“, in der ich fast nicht zur Ruhe kam…und in der es in den Zimmern nicht gerade erfrischend roch, in der ich x „Füdlis“ geputzt und Einlagen gewechselt habe und in der ich gegen vier Uhr morgens meinen Job etwas anzweifelte,,,nach so einer Nacht ist das einatmen am morgen nachdem ich das Pflegeheim verlasse sowas wie ein Frühling im zweiten Sommer oder so….und ich inhaliere die Luft als wäre es der Rauch meiner/einer Zigi…und ich bin mir bewusst was es heisst jetzt heimfahren zu können, alleine aufs Klo zu gehen und dann friedlich in Träumen zu entschwinden.
Begleitet hat mich im Auto Track 5 der Madonna CD….hätte mich jemand gesehen/gehört er hätte gedacht ich sei einer dementen Abteilung entwichen :-)

15 thoughts on “nächtliches

  1. Reply Rinaa Jan 6,2006

    .. diesmal, mit Verlaub, bedaure ich deine Klienten…

  2. Reply rogerrabbit Jan 6,2006

    uuaaaahh Retro Madonna ist schon ein bisschen peinlich.
    Demenz soll’s auch schon in jüngeren Jahren geben. Und manchmal tut es gut, etwas sehr schnell zu vergessen. Sorry, wo war ich stehen geblieben. Muss überlegen und melde mich wieder ;-)

  3. Reply ltcmdrdata Jan 6,2006

    Süsse, geruchsfreie Träume!

  4. Reply Bluetime Jan 6,2006

    @rinaa…mit verlaub ich kann dich verstehen aber verstehst du mich?
    wohl eher kaum, wie immer wenn wir pflegenden uns einmal getrauen der wirklichen realität einen namen zu geben und tatsachen ganz offen und unbefangen darzulegen.und mit verlaub, glaub mir, ich liebe meinen job und meine „klienten“ mögen mich…das eine hat nichts mit dem andren zu tun, nach gut 9 stunden inmitten von fäkalien und anderem denk ich stand und stehts mir zu etwas aufzuatmen.

  5. Reply Bluetime Jan 6,2006

    @ rogerrabbit…was um himmels willen hat jetzt madonna damit zu tun hä?
    :-)

  6. Reply rogerrabbit Jan 6,2006

    Mit Verlaub zu sagen: Dann schon lieber Roxy Music am Morgen geniessen als Madonna.
    however du hast vollkommen recht. Einen Pflegeberuf muss man lieben, sonst ist man/frau nicht lange dabei.
    Manche sind einfach für einen Job geboren, wie man so schön sagt. Nicht jeder will in einem Bürostuhl alt werden und nichts produktives machen.

  7. Reply Holger Ehrlich Jan 7,2006

    Bluetime, es steht Dir zu. Ich bin unter anderem auch Krankenpfleger und weiß genau wovon Du schreibst. Nur meinen eben viele Außenstehende, daß Pflegende still zu dienen und keine unappetitlichen Details von sich zu geben hätten…

  8. Reply Bluetime Jan 7,2006

    danke holger….
    ich bin mir bewusst dass ich mit meiner offenen direkten art anecke…aber das ist nie nur negativ:-)

  9. Reply Marie-Claire Jan 7,2006

    Ich bewundere Dich, ich könnte sowas nicht machen, bin aber sooo froh, dass es Menschen wie dich gibt. Es ist auch vollkommen ok, dass du hier genau schreibst wie es gelaufen ist, und dass dich die Leute lieben, glaub ich sofort, keine Frage.
    en liebe Gruess
    Marie-Claire

  10. Reply RAFF Jan 8,2006

    Mit Verlaub Rinaa, ich bedaure deine einseitige Sicht.
    Vergiss nie, du hast auf beiden Seiten Menschen, die Pflegbedürftigen UND die Pflegenden! Und Pflegfachfrauen sind auch Menschen die eine Würde haben. Gelangen Sie aber nie an ihre Grenzen so leisten Sie auch nie 100%. Nur wer immer wieder an seine Grenzen angelangt und diese auch erkennt, kann Höchstleistungen vollbringen! Genau diese Art von Menschen sind die, die „Anbefohlene“ (welch schreckliche Wortwahl in deinem Blog http://apropos.blogg.de/eintrag.php?id=255) wirklich brauchen. Bluetime hat nur beschrieben was sie in dieser Nacht alles machen musste und da war nichts witziges dabei, noch versuchte sie den Anschein zu wecken, witzig zu sein. Du hast es nur völlig falsch interpretiert.

  11. Reply Rinaa Jan 8,2006

    Blutime zeigte ihre Sicht als Pflegefachfrau – ich zum Ausgleich diejenige eines betroffenen Menschen.
    Einige Leser haben das bemerkt und mit Goodwill aufgenommen. Auch ich schätze und achte die Arbeit von Pflegefachleuten sehr – das steht hier gar nicht zur Diskussion. Was ich im höchsten Masse bedaure ist die Tatsache, dass unbescholtene Menschen, die sich ihr Schicksal nicht selber ausgesucht haben, Auslöser sind für Gefühle, Gedanken und vielleicht Frustrationen in der Art wie sie Bluetime beschrieben hat. Ich wiederhole es: Mein ganzes Mitgefühl gehört Menschen die sich in einer ungewollten, unschönen und demütigenden Situation befinden und auf Hilfen anderer Menschen angewiesen sind.
    Diese Menschen zu schützen, ihnen volle Wertschätzung und Würde zukommen zu lassen, erachte ich als oberste Pflicht in meinem /in unserem sozialen Engagement. Mein kleiner Satz hat so viel ausgelöst – ganz fest hoffe ich, das irgendwo ein Funke des Verständnisses rübergesprungen ist…

  12. Reply RAFF Jan 8,2006

    Tut mir leid meine liebe Rinaa, aber dein kleiner Satz war eine Beleidigung. Wenn Du schreibst, ihre Patienten tun dir leid, dann meint man klar und deutlich damit, das sie schlecht zu den Patienten ist.

    Ich verstehe sehr wohl was Du mit deinem Beitrag in deinem eigenen Blog versuchst darzulegen, im Kommentar bei Blutime-Blog hast Du dich aber in Wortwahl leider vergriffen.

    Trotzdem scheinst Du vielleicht verstanden zuhaben, dass deine Wortwahl nicht so glücklich war. Denn wie ich feststelle, hast Du zumindest den wirklich unschönen Begriff „Anbefohlene“ aus deinem Beitrag gelöscht. So ein Wort empfinde ich zumindest, wirklich als Beleidigung an Bewohner eines Pflegeheimes.

    Gehen wir also davon aus, das einiges so nicht gemeint war und anderes falsch verstanden wurde, O.K.?

    Gruss
    RAFF

  13. Reply Rinaa Jan 8,2006

    neinein das Wort Anbefohlene steht noch immer in meinem Eintrag uuuund ich habe es nur gewählt, weil mir jemand in einem Mail zu verstehen gegeben hat, dass sie „Klienten“ unschön findet…
    im übrigen mein lieber raff, sind im obigen Berichtchen acht Gründe erwähnt für die ich mein Bedauern ausdrücken könnte – da gehört dein Ausdruck „sie ist schlecht zu den Patienten“ nicht mal dazu – uuund an sowas habe ich ehrlich gesagt, auch gar nicht gedacht – ob du es glaubst oder nicht.

  14. Reply RAFF Jan 8,2006

    Ach stimmt, dismal steht Anbefohlene sogar fett da…
    Ja Klient ist der Kunde eines Rechtsanwalts. Aber was ist Herrgott ein „Anbefohlerner“?

  15. Reply Rinaa Jan 8,2006

    Vergleichbar mit „Anvertraut“ – etwas das ganz Herznah ist. Ich weiss, ein uralter Ausdruck. Patenkinder sind einem z.B. anbefohlen.
    Deshalb in beruflichem Kontext nicht einwandfrei verwendbar…
    aaaber „Klienten“ ist im Sozialwesen bereits ein gängiger Ausdruck, der vermutlich immer mehr zum Tragen kommen wird. Wir haben nicht mehr „Heimbewohnende“ zu betreuen sondern „Kunden“..

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