Nochmals zu den Jungs 18

Was können Sie tun, um als Vater oder Mutter Ihre Söhne zu begleiten, sie zu stützen und ihnen den Raum zu geben, den sie brauchen?

Mit dieser, zugegebenermassen etwas hohen Erwartung ging ich gestern auf den Mutschellen an den Vortrag von Luc Decurtins, selber dreifacher Vater und Gründr des Manne Büros in Zürich.

Er arbeitet unter anderem im Coaching Bereich und in der Buben/Männerarbeit.

Meine Erwartungen wurden nicht erfüllt, ich habe 2 Stunden lang gehört was denn typisch Bub und was typisch Mädchen ist (Das wusst ich schon)

Was aber leider gänzlich nicht zum Zuge kam war eben grad diese Frage: Wie begleite ich meinen Sohn optimal ohne ihn in seinem männlich Sein zu bremsen? Was kann ich als Frauen (Vor)-Bild leben, geben?

Meine einzigsten Erkentnisse nach diesem Abend war: Lasst Männer Männer sein und Frauen Frauen…dann kommts schon gut :-) Und fragt Euch nicht ständig Dinge wie:Ist es gut wenn mein Sohn mit Mädchen spielt? etc“

Und: Väter sind gefragter denn je….es ist keine Vaterarbeit wenn Du nach der Arbeit gegen 20 Uhr noch eben mal schnell mit Deinem Sohn etwas anschaust oder bastelst. Es geht daum ihn (den Sohn) zu begleiten, ihn mitzunehmen in Deine Männerwelt, ihm möglichst viel von diesen halt typisch männlichen Sachen mitzugeben, ihn teil haben lassen!

Der Rest lernt er eh von der Mutter :o)

18 thoughts on “Nochmals zu den Jungs

  1. Reply Alexandra Sep 23,2008

    Morgen Doris

    Dass ist schade das deine Erwartungen nicht erfüllt wurde, aber umsonst war ja anscheinend der Vortrag nicht, denn du hast dennoch für dich ein Fazit gezogen, was diese Frage angeht, und ich bin genau deiner Meinung. 

    Meine einzigsten Erkentnisse nach diesem Abend war: Lasst Männer Männer sein und Frauen Frauen…dann kommts schon gut :-) Und fragt Euch nicht ständig Dinge wie:Ist es gut wenn mein Sohn mit Mädchen spielt? etc”

    So seh ich dass auch… 

    Aber sind wir mal ehrlich, viel Männer wissen ja selber nicht mehr was „echte“ Männer ausmacht. Ich denke die sind selber ziemlich verunsichert, so empfinde ich dass manchmal. Und Frauen … sie kämpfen um immer sich immer mehr dem männlichen anzunähern. Was nicht heisst das Vater sich mehr in die Erziehung einbinden sollen. Aber nach meiner Meinung sollte Mann UND Frau sich mal Gedanken machen was es ausmacht diesem Geschlecht anzugehören. Irgendwie ist das total verwischt durch die ganze Emanzipationsgeschichte. 

    Ne ne… nicht das ich gegen Gleichberechtigung wäre, dass hat mit dem was ich meine nichts zu tun, aber es sollte jedem bewusst werden das es nun mal Mann und Frau gibt, beide seine Fähigkeiten und Schwächen haben, sie sich ergänzen und man sich nicht an den Schwächen des anderen hochziehen sollte. Frau und Mann sollten verinnerlichen das es gut ist was sie sind und nicht gegen das andere ankämpfen. Wieder mehr miteinander und nicht so viel gegeneinander angehen. 

    Vorbild sein beginnt doch eben auch in der zwischenmenschlichen Beziehung zwischen Mutter und Vater oder eben Mann und Frau… und wenn ich so sehe und höre wie manche das vorleben, vorsagen… da wunderts mich nicht das es eben Probleme gibt. 

    Schönen Tag wünsch ich dir
    Nyx

  2. Reply Bluetime Sep 23,2008

    @alex…das thema „wann ist ein mann ein mann?“ wäre dann ein eigenes:-))
    danke für deinen input, ich seh es ziemlich ähnlich!

  3. Reply Alexandra Sep 23,2008

    Jo das stimmt *lach* Aber doch hängt es doch etwas zusammen. Aber das Thema wäre sicher auch spannend zu bequatschen ;)

  4. Reply Roman Sep 23,2008

    Das isch doch alles Bubäzüüg ;-) Aus meiner Sicht ist es von zentraler Bedeutung, wie es Doris schon angetönt hat, dass man als Vater seinen Sohn mitnimmt in die Welt der Männer. Und bitte nicht zu viel dabei überlegen (mal abgesehen von der Sicherheit). Einfach sich selbst sein, sein Kind lieben und mit dem Ziel, etwas gemeinsam zu erleben und vor allem zu entdecken, den Tag verbringen. Da haut immer hin. Wichtig finde ich noch, dass nicht ich meinem Sohn etwas zeige, sondern dass wir zusammen etwas entdecken.

    Setzt allerdings voraus, dass man(n) sich selbst ein klein wenig kennt. Aber im Grunde ist es gar nicht schwer. Wir Männer dürfen auch wieder mal den Mut aufbringen, so zu sein, wie wir eben sind. Und nicht die Memmen, welche die Frauen während den 90ern aus uns machen wollten. Und da gehören auch die Funktionen des Stammhirns dazu ;-)

  5. Reply falki Sep 23,2008

    hmm – ich denke nicht, dass es nur damit zu tun hat, dass knaben männliche seiten und mädchen weibliche seiten ausleben können. unser kleiner geht jetzt in die erste klasse und ich denke auch, dass dort ziemlich viel konfliktstoff entsteht, der dann zu hause irgendwie bewältigt, – sprich abreagiert wird.
    seit er in die schule geht, hat das theater drastisch zugenommen. ich merke auch, dass er mühe hat, autorität als solches zu akzeptieren und darum „grad z trotz“ manchmal auf stur umstellt. ich hoffe, dass die angewöhnphase (wie ich es jetzt einfach mal nenne) bald vorbei ist und er sich den gegebenheiten fügt.

    natürlich ist er noch etwas erblich vorbelastet… *hüstel*

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  7. Reply Patrick Sep 23,2008

    dann passt es ja, dass ich mit dem grossen letzten samstag am eishockey-match war. :-) ob buben oder mädchen, ich denke es halt auch wichtig für seine kinder da zu sein und sich zeit zu nehmen. wer sich dafür entscheidet kinder zu haben, muss sich bewusst machen, dass es etwas sehr schönes aber keineswegs einfaches ist. wichtig ist aber auch, sich nicht nur für die kinder aufzuopfern, sondern auch seinen eigenen freiraum zu haben.

  8. Reply Bluetime Sep 23,2008

    @roman…zu dir gibts nix mehr zu sagen…du widerspiegelst für mih eh schon immer den super papi!
    @falki….luca geht auch in die 1.klasse seit den ferien und er kommt ganz oft extrem geladen heim und fordert dann und stürmt umher.ich denke das ist normal, die eindrücke von der schule, das machtgehae dort der grösseren und der druck lösen sowas aus. luca reisst sich in der schule völlig zusammen und lässt dann alles daheim wieder raus, das wird bei deinem ähnlich sein!
    @all..ich sags nochmals:Neue väter braucht das land, aber subito..g

  9. Reply Maria Sep 23,2008

    männlein oder weiblein? Von den Geschlechtsteilen abgesehen, sind wir bei unserer Geburt alle gleich; Unschuldige, nichtsahnende Wesen. Unsere Gesellschaft, mit ihren Klischées, hat im Verlauf der Menschengeschichte die Definition Mann und Frau geprägt. Ein zwangshaftes Verhalten, dass unsere Erziehung im Alltag steuert. Weiblein – Röcke und Puppen, Männlein – Hosen und Autos. Meine Mädchen hassen Röcke, lieben „geile Autos“ und sind trotzallem sehr „Weiblein“! Als Mutter ist mir diese eine Weisheit immer sehr hilfreich und wichtig gewesen: Wenn die Kinder klein sind, gib ihnen Wurzeln, wenn sie groß sind, gib ihnen Flügel!

  10. Reply Roger Sep 23,2008

    @bluetime
    Es gibt kein Standardrezept. Kinder sind Kinder, mit geschlechtsspezifischen Nuancen (wie schreibt man(n) das?). Diese sind aber gar nicht so relevant. Ein Kind entwickelt und entfaltet sich und freut sich über echtes Interesse der Eltern. Unter echt verstehe ich, das ich mich auf die Interessen und Bedürfnisse des Kindes einlassen, ohne nach dem eigenen Sinn, Zweck und Gewinn zu fragen. Natürlich nicht selbstlos, aber wenn ich mir Zeit für mein Kind nehme, dann lieber etwas weniger und dafür echt. Mut zu kindlicher Unbeschwertheit!
    Was die geschlechtsorientierte Entwicklung angeht, so sind uns die Kinder weit voraus. Sie beobachten, kopieren und imitieren. Wahrnehmbares Vorbild sein und sich selber leben. Sobald man(n und Frau) sich zu viele Gedanken darüber machen, wie das denn richtig sei, wird es gekünstelt und verfälscht. Um nun den Jungen und Mädchen gerecht zu werden, braucht es männliche Vorbilder, welche sich über ihre Rolle im klaren sind. Wenn die Männer sich dieser Herausforderung nicht stellen, werden die Kids sich weiterhin von Helden aus Filmen, Musik und Youtube inspirieren lassen. Und mal ehrlich, wer wünscht sich schon einen Jungen oder Mädchen, welche/r das Männer-/Frauenbild aus 50Cent’s letztem Musikvideo übernimmt?

    @falki
    stimme ich teilweise zu. Haben das mit unserer Tochter letztes Jahr genau so erlebt. Diese Kids an der Schule sind wiederum geprägt durch ihre Rollenbilder aus dem Elternhaus. Gewissermassen eine Art Mikrokosmos der Gesellschaft. Ich glaube, dass die 1.Gigse sich zum ersten mal bei den Grossen fühlen, ihr Bewegungs- und Orientierungsraum sich extrem erweitert und sie sich in diesem erst mal orientieren wollen. Eine grosse Herausforderung in der sich das Kind erst mal neu positionieren muss.

    @roman + patrick
    Mein denken :-)

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  12. Reply Marie-Claire Sep 23,2008

    und was ist mit geschiedenen Männern,  die ihre Kinder nur an bestimmten Tagen sehen können ? hat da noch jemand einen Tipp ?

  13. Reply Roger Sep 23,2008

    @ marie-claire
    Bei denen läuft die geschlechtliche Sozialisation eigentlich ganz ähnlich ab. Erschwerend kommen aber die getrennten, bzw. geschiedenen, Eltern hinzu. Wenn ein Paar sich konstruktiv trennt, was zugegebenermassen sehr schwierig sein kann, dann sehe ich in ihrer Erfüllung als Rollenvorbild keine Probleme. Ich denke, dass Kinder in einer solchen Situation sehr viel lernen können, z.b. Konfliktbewältigung. Leider ist dies in eher wenigen Fällen so und den Kindern werden unbewusst Rollen zugehalten, welche sie überfordern und für welche sie ganz einfach nicht zuständig sind. Aber hier leide ich unter einer „Deformation Professionel“.
    Ich glaube nicht, dass es um die Quantität der gemeinsam verbrachten Zeit zwischen Elternteil und Kind geht, sondern um deren Qualität. Wenn dem nicht so sein sollte, dann haben ja auch die alleinerziehenden Mütter verloren, befinden sich diese doch auch im Stress von Kinderbetreuung, Erwerbsarbeit, Hausarbeiten usw..

  14. Reply Marie-Claire Sep 24,2008

    Danke Roger, ich werde deinen Text an meinen Partner weiterleiten der auch Roger heisst :O)) und meinen Ex Partner, der 4 Kinder hat.

  15. Reply chm Sep 24,2008

    in diesem zusammenhang kann ich folgendes buch sehr empfehlen: http://xyx.ch//2c

  16. Reply Bluetime Sep 24,2008

    @chm…warum hast DU dich mit dem thema auseinandergesetzt???

  17. Reply PharMama Sep 24,2008

    Na da kommt ja noch was auf mich zu :-)
    Ich hab immer gedacht, dass ein Mädchen einfacher wäre. Das heisst nicht, dass ich mit meinem Junior nicht zufrieden wäre – man bekommt immer das, was besser zu einem passt, heisst es ja auch.

  18. Reply chm Sep 25,2008

    @bluetime: ich habe mich mehr mit der vera birkenbihl auseinandergesetzt und bin durch sie auf das buch gestossen.

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