sinn los

die lyrik ist das poetische schlechthin. sie rangiert im unendlichen abstand von der übrigen literatur. sie ist die feinste und reizvollste blüte der dichtung. sie ist magie. jedes wort ist beschwörung. der dichter ist ein zauberer. seine sprache will keine mitteilung. oft ist sie so dunkel, dass sie der dichtende selbst nicht versteht. seine bilder sind chiffre. richtigkeit, deutlichkeit, vollständigkeit, reinheit, ordnung sind nicht das ziel der lyrik. sie ist oft bloss wohlklingend, dabei ohne allen sinn und zusammenhang. höchstens einzelne strophen sind verständlich. sonst sind es oft nur bruchstücke, aus den verschieden- sten elementen zusammengesetzt. ich möchte fast sagen, das chaos muss in jeder dichtung durchschimmern.

novalis

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