Von der Zeit 3

Wir wollen sie sparen, gewinnen und managen. Doch je mehr wir Zeit wie Geld behandeln, desto weniger haben wir davon.

Wir verschenken Zeit

*Wir müssen eine Gesellschaft schaffen, die zu den Menschen passt, anstatt sie in veraltete Zeitstrukturen zu pressen*

Und das geht folgenermassen:

1 ÜBERPRÜFEN SIE IHR ZEITVERSTÄNDNIS

„Viele Leute haben die Vorstellung, dass Zeit vergeht. So entsteht schnell ein Mangelgefühl: Schon wieder ist eine Stunde, ein Tag, eine Woche vorbei“.Sagen Sie sich: Zeit entsteht immer wieder neu – und morgen kriege ich einen Tag geschenkt, den ich ganz bewusst gestalten kann.“ Diese Freiheit nehmen wir oft aber gar nicht wahr, weil uns die Uhrzeit stark beherrscht. Der Alltag folgt festen Stundenplänen und Terminen, die klar regeln, wie lange ein bestimmter Vorgang zu dauern hat. “

Andere Kulturen leben viel stärker nach der Ereigniszeit,wer etwa in Madagaskar danach frage, wie lange etwas dauert, erhalte gern Antworten wie „die Zeit, die man zum Reiskochen braucht“.

Wer so redet, macht sich bewusst, wie viel Zeit ein Ereignis tatsächlich benötigt.In vielen westlichen Firmen glauben Manager jedoch, dass man Ereignissen quasi beliebig vorschreiben kann, wie lange sie zu dauern haben.Deshalb sollte man misstrauisch sein, wenn feste Zeitrahmen für eine Aufgabe vorgeschrieben werden. Denn stimmen die Vorgaben mit der Ereigniszeit nicht überein, hat das oft fatale Folgen: Man arbeitet Tag und Nacht, liefert trotzdem schlechte Qualität ab und ruiniert obendrein auf Dauer die geistige und körperliche Gesundheit. Folgendes sollte man sich fragen:

Ist die Aufgabenstellung realistisch, sowohl von den Rahmenbedingungen als auch von meiner Belastbarkeit her?“ Und bedenken Sie dabei, dass Zeitvorgaben meist zu knapp kalkuliert werden und man sich in der Regel zu viel vornimmt!

2 GESTALTEN SIE IHRE ZEITUMSTÄNDE SELBST

Doch was mache ich, wenn meine Firma auf die Ereigniszeit wenig Rücksicht nimmt und mich von Termin zu Termin hetzt?

Wir sind ja nicht nur Opfer bestimmter Zeitumstände, wir gestalten sie auch durch unser Handeln mit.“ Wer also mit einem engen Terminplan konfrontiert wird, sollte sich davon nicht einschnüren lassen, sondern die Spielregeln ändern. „Wenn ich klar darlege, dass ich zwei Tage länger für ein Projekt brauche, dafür aber hohe Qualität abliefere, wirke ich als Vorbild für ein neues Zeitmodell“Oft jedoch kommen uns solche Lösungen gar nicht in den Sinn, weil wir auf eine Kultur der Beschleunigung mit weiterer Beschleunigung reagieren. Statt bewusst über den Umgang mit unserer Lebenszeit nachzudenken, lassen wir uns nach Arbeitsende von einer Informationsflut überrollen.

Empfohlen ist darum für eine Woche einen Medienentzug, bei dem man Handy, Internet und Fernseher zunächst nur noch abends und später gar nicht mehr benutzt. Anfangs dominiert bei vielen eine „Versäumnisangst“, doch nach einer Weile wird der Kopf frei für neue Gedanken.

3 FINDEN SIE IHRE LEBENSZEITBALANCE

Unzulängliche Zeitvorstellungen führen auch zu oberflächlichen Analysen,Hinter einem „Zeitproblem“ steht meist etwas anderes. „Zum Beispiel die Schwierigkeit, zu wenig Arbeit zu delegieren oder nicht rechtzeitig zu sagen: Ich bin am Limit, es reicht.“ Wer das nicht kann, gerät oft in einen Teufelskreis: Die vielen Aufgaben führen zu hektischer Betriebsamkeit, in der man Fehler macht – die noch mehr Zeit brauchen, um ausgebügelt zu werden.

Dabei kann man Lebensqualität aus jedem glücklichen Moment ziehen; sogar aus vermeintlichen Zeitproblemen.

4 BEACHTEN SIE IHR WOHLFÃœHLTEMPO

Meditationskurs oder Speed-Dating – um souverän mit seiner Zeit umzugehen, muss man auch wissen, was einem guttut.

Man unterscheidet zwischen zwischen „Simultanten“, die gern vieles schnell und gleichzeitig tun, und „Sequenzialisten“, die lieber ruhig eins nach dem anderen erledigen. Allerdings wissen viele Menschen gar nicht, welche Geschwindigkeit eigentlich die passende für sie ist. Das findet man am besten an einem freien Wochenende heraus. Lesen Sie ein Buch oder gehen Sie durch den Park und beobachten Sie, bei welchem Tempo Sie sich am wohlsten fühlen. In dieser Geschwindigkeit sollte man dann auch so gut wie möglich den Alltag bestreiten: arbeiten, einkaufen, essen. Natürlich ist das nicht immer möglich.

„Manchmal muss man mehr beschleunigen, als man will – dafür sollte man sich dann später wieder Raum zur bewussten Verlangsamung schaffen.“ Den Nachtschichten für das Großprojekt sollten also unbedingt Entspannungsphasen folgen.

Quelle:Olaf George Klein: Zeit als Lebenskunst

3 thoughts on “Von der Zeit

  1. Reply Holger Ehrlich Jan 18,2008

    Time is monkey!
    Ich habe das Buch von Olaf George Klein gelesen, und es war wie erwartet banal und von erschreckender Beliebigkeit. Mag ja sein, daß es Menschen gibt, die auch die einfachsten Erkenntnisse nicht selbst gewinnen können (Den Nachtschichten für das Großprojekt sollten also unbedingt Entspannungsphasen folgen.), aber die „Lehren“ aus diesem Buch bekomme ich bei jeder Marktfrau gratis.
    Einzige Erkenntnis, die ich nach diesem Buch gewonnen habe: Es war Zeitverschwendung es zu lesen!

  2. Reply Bluetime Jan 18,2008

    @holger…hmmm, schade dass es dir so gar nicht gefallen hat!
    ich hab durch dieses buch für mich sehr vieles gefunden, aber ev. ist jemand der in einem burnout versinkt auch nicht mehr ganz relevant mit denken damit er sich solche literatur zu gemüte führen muss:-)

  3. Reply Nancie Bares Okt 7,2010

    Everybody involved in this new procedure ought to look to get a service that offers privateness protection and qualifications and criminal records information. This will help the buyer to shield themselves against fraud and scamming. Although this has not been an issue it’s feasible that it could lead to such within the future. Therefore, it is simpler to shield your self now instead of waiting till later.

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