Der Ausdruck «Meditation» stammt vom lateinischenWort «meditatio» ab und bedeutet soviel wie
«zur Mitte ausrichten». Bereits vor Jahrtausenden zelebrierten verschiedene Kulturen die Meditation als Ritual
um körperlich und mental Kräfte zu sammeln – zum Beispiel vor der Jagd. In der Fernöstlichen Tradition hat
das Meditieren Ähnlichkeiten mit dem Gebet im Christentum und ist unter anderem ein fester Bestandteil des
Yoga. In westlichen Ländern wird der meditative Zustand oft losgelöst vom religiösen Glauben praktiziert.
Dient die Meditation im Osten zu spirituellen und bewusstseinerweiternden Zwecken, so nutzt sie derWesten
zur Entspannung, Unterstützung der Konzentration, Stressregulation und zur Steigerung vomWohlbefinden.
Egal welches Ziel verfolgt wird, die Essenz liegt im Sammeln und zur Ruhe kommen des Geistes.
Die Wirkung des meditativen Zustandes ist neurologisch messbar
Die Aktivität der Hirnströme verändert sich, ausserdem verlangsamt sich der Herzschlag, die Atmung
vertieft sich und die Muskeln-Spannung nimmt ab. Untersuchungen zeigen, dass regelmässiges
Meditieren Bluthochdruck, Herzkreislauferkrankungen, Schlafstörungen und erhöhten Cholesterin-Spiegel
positiv beeinflusst. Zusätzlich steigert es die Belastbarkeit und Leistungsfähigkeit im Alltag. Der meditative
Zustand unterstützt auch nachweislich emotionale Prozesse.
Jeder Mensch kann meditieren
Besondere Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, doch wie so oft, erhöht regelmässiges (Aus-)üben
den Erfolg. Am Anfang ist es einfacher, sich an einen Ort der Ruhe zurückzuziehen. Dies darf durchaus in
der Natur sein. Bequeme Kleidung und angenehme, ruhige Musik kann die Entspannung fördern. Meditieren
ist sowohl im Liegen wie auch sitzend möglich. Um einen meditativen Bewusstseinszustand zu erreichen,
konzentriert man sich auf eine Sache. Zum Beispiel auf den Rhythmus vom eigenen Atem. Die Sinne werden
zurückgenommen und die Körperwahrnehmung verändert sich. So kann sich der Gedankenfluss ausschalten
und der Geist kommt zur Ruhe.
Text von Isabelle Anderegg